
«Garbage Embrace» Foto: Christian Martischius
Newcomer, Personalien, Short cuts November 2017
Newcomer: Romain Thibaud-Rose
Beim Hochschul-Tanzabend in Frankfurt am Main fiel 2010 ein Student mit einem eigenen Solo auf, weil er sprach, und das mit guter Stimme. Romain Thibaud-Rose erzählte von der Landschaft seiner Kindheit, durch die er sich nun mit langen Beinen und ruhig rotierenden Armen bewegte. Das schabte am Tanz, suchte ihn noch. Vielleicht kein Zufall, dass er sich vor einigen Monaten wieder aufs Land begab, als inzwischen studierter Choreograf: In dem bezaubernd skurrilen Duett «Déjeuner 2.
0» hat die Natur längst ihre Selbstverständlichkeit verloren. Genau wie die zwei Wesen darin, die an Käfer erinnern, krabbelig, rückenbetont – mit Fingern, die an die Grenzen des Menschenseins tippen. Das Stück sei noch nicht fertig, sagt der Künstler heute, es brauche ein paar Wochen Nacharbeiten.
Er ist nicht so der Hauruck-Typ. «Ich sollte mich wohl mehr fokussieren», überlegt er. Aber das Unfokussierte, sacht Wuchernde ist vielleicht die künstlerische Besonderheit des 1984 in Romans-sur-Isère geborenen Franzosen. Aus einem Schreibworkshop beim «Live-Legacy-Project» in Düsseldorf 2014 heraus entwickelte er mit Teresa Hoffmann sein Abschlussprojekt für das CuP-Masterstudium in ...
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Tanz November 2017
Rubrik: Menschen, Seite 30
von Red.
Crime sells! Was im Fernsehen so blendend läuft, kann auf der Ballettbühne nicht ganz verkehrt sein. Das mögen sich Tobias Ehinger, Manager des Ballett Dortmund, und der Choreograf Demis Volpi gedacht haben, als sie Agatha Christies «Mord im Orientexpress» als Vorlage für eine Uraufführung heranzogen. Sie ging in Ludwigsburg über die Bühne, getanzt vom 12-köpfigen...
«Rockstep, Triple Step, Walk, Walk, Triple Step» schallt es durch den Raum. Zehn Tanzpaare versuchen sich, angeleitet von Tanzlehrer Sasha, am Swing Out. Was bei Sasha und seiner Tanzpartnerin so simpel aussieht, ist erwartungsgemäß für die Anfängertruppe, die sich hier versammelt hat, gar nicht so einfach – vor allem nicht für die Führenden, im internationalen...
Sie ist die «Queen of Screams». Kein Ballett von Erna Ómarsdóttir, das nicht auch eine Kreisch-Operette wäre. Schmerzensschreie, Lustschreie, Angstschreie, Freudenschreie, Zornschreie, Stimmerkundungsschreie, Monsterschreie, Babyschreie, Irrenschreie ... Ómarsdóttir lehrt mit ihrer Iceland Dance Company die Kunst der Differenzierung auch beim Geplärr, und das ist...