La carta de Cuba
Raúl Castro ist seit 2008 Kubas neuer alter starker Mann. Der 77-jährige Bruder von Fidel spielt Regierungschef, Präsident des Staatsrats, Ministerrats und Zweiter Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas. Wie ein Caesar ließ er es sich nicht nehmen, das Festival Internacional de Ballet de La Habana gleich zweimal zu beehren. Er weiß, was er an diesem Ballettspektakel hat.
Seit fast einem halben Jahrhundert trotzen sein Bruder und er allen US-amerikanischen Störmanövern und kämpfen mit den drastischen Folgen eines Wirtschaftsembargos – von ernsten Versorgungsengpässen bis hin zur zerbröselnden Architektur der zauberhaften Altstadt. Für die Castros und das tanzversessene Eiland dient dieses biennale Ballettfestival als ein gigantisches «Dennoch». Zum 60. Geburtstag des Ballet Nacional de Cuba kam nun auch noch die Welt dazu, um – wie es schien – der Galionsfigur und Mitbegründerin der 100-köpfigen Truppe, der 88-jährigen Alicia Alonso, zu huldigen (und nebenher ihrem 94-jährigen Ex-Gatten Fernando). Da feierte die Altenrepublik sich selbst. Warum auch nicht? Ohne Alonsos Einsatz hätte das europäische Ballett nicht von Mexiko bis Argentinien Fuß fassen können. ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Außerirdische haben die Belegschaft des Jerwood Space gekidnappt. Es ist unheimlich still dort: Die Tür steht offen, niemand steht am Empfang, und die elegante Café-Lounge in Weiß und Chrom zeigt keine Spuren menschlichen Lebens. Neonstreifen in Pink reflektieren im Garten die Reglosigkeit des Wasserspiels und verleihen der Szenerie typische «Akte X»-Qualitäten....
Sein Name wurde schon genannt, noch bevor Dominique Meyer (derzeit am Théâtre des Champs-Elysées in Paris) zum neuen Wiener Staatsoperndirektor ausgerufen wurde. Jetzt ist fix: Manuel Legris, der die Staatsoper von seinen Auftritten als Tänzer kennt, wird Meyers neuer Ballettdirektor. Nicht zuletzt gab die enge Zusammenarbeit des heute 44-jährigen Tänzers mit...
Christian Rach verlautbarte in der Kulturbeilage des Hamburger Magazins Der Spiegel: «Für mich hat Kultur zwei Aufgaben; entweder den Finger in die Wunde zu legen oder eine Welt zu schaffen, in der man sich verlieren kann. Beiden Aufführungen, dem ‹Nussknacker› des Russischen Staatsballetts und der Pferdeshow ‹Apassionata›, gelingt genau das.»
Rach, 51, ist...