elvis & audrey
Noch jede Generation bringt Künstler hervor, über deren Schicksal brutal die Zeit abstimmt. Sie betreibt Auslese, siebt, sortiert, ignoriert, und trägt nur einen kleinen Rest von Künstlern in die relative Ewigkeit. Das sind sehr viel weniger, als es Künstler einer Generation gibt. Bei diesem nur scheinbar evolutionären Spiel, das auch Choreografen und Tänzer unablässig in den Hades des Vergessens schickt, spielen Kuratoren (wörtlich: Heiler) die Rolle der verzweifelten Engel, die derlei Seelen immer wieder retten wollen. Heike Albrecht ist eine solch smarte, wie vom Himmel Gesandte.
Ihr Handwerk hat sie in Leipzig gelernt, leitete in Berlin die Sophiensæle und zuletzt das Festival «Favoriten» in Dortmund. Nun zeigt sie – ausgerechnet in einem ehemaligen Krematorium im Berliner Wedding – Filmarbeiten, in denen sich Choreografinnen wie Meg Stuart und bildende Künstlerinnen wie Renate Lorenz gegenseitig stützen. Und sie zeigt in den Uferstudios, im Auftrag der Tanzfabrik, jene Vielzahl von Tanzkünstlern, deren Arbeiten schon zu Lebzeiten in Vergessenheit zu geraten drohen. Das Werk von Jochen Roller etwa, der in seinem in Australien entwickelten Projekt den «Quellcode» für die dorthin ...
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Tanz August/September 2014
Rubrik: tanz im august, Seite 40
von Arnd Wesemann
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