Dustin Klein
Heimat ist der Ort, an dem ich geboren und aufgewachsen bin, der Ort, an dem ich mich am Reinsten und Natürlichsten fühle und geben kann. Ein Ort der absoluten Vertraut- und Sicherheit, gestärkt durch ein Umfeld von Menschen, denen ich blind vertraue, und eine Landschaft, eine Natur, die so wunderschön und gewaltig ist, dass es mir jedes Mal aufs Neue den Schalter raushaut, wenn ich mich umsehe. All das ist HEIMAT und hat mich zu dem geformt, der ich heute bin.
Was mir Heimat bedeutet? Alles.
Dieser Ort und das Umfeld geben mir die nötige Kraft und den Freiraum, mein Leben und meine Choreografien so zu gestalten und zu erarbeiten, dass es fruchtet, Spaß und Sinn macht. Als einziger bayerischer Tänzer im Bayerischen Staatsballett (und das seit fast einem Jahrzehnt) ist meine Heimat, mein Herkunftsort ein sehr wichtiger Punkt. Für den Tanz und für mich als Tänzer. Es ist seltsam, Exot im eigenen Nest zu sein. Zugleich ist es aufregend und spannend, ständig von totalem Multikulti umgeben zu sein. Ich habe Kollegen, die nicht das Privileg hatten, so lange in heimatlichen Gefilden zu tanzen, die München aber für sich zu einem heimischen Ort werden lassen können.
Das bewusste ...
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Tanz Jahrbuch 2018
Rubrik: Identität, Seite 112
von Dustin Klein
Sie ist eine Virtuosin. Auf Krücken. Sie ist hochspezialisiert und – beziehungsweise: weil – gehandicapt. Zwischen diesen Eckpunkten hat die schottische Performerin Claire Cunningham sich ihren eigenen -Aktionsradius geschaffen und ihren Blick auf die Welt kontinuierlich erweitert. Und den unseren als Zuschauer gleich mit.
Anfangs zeigte sie auf der Bühne...
Das Fernsehen machte ihn quasi über Nacht bekannt. Der Dokumentarfilm «Dance or Die» des Regisseurs und Journalisten Roozbeh Kaboly,- für die niederländische TV-Serie «Nieuwsuur» 2016 produziert, schildert, wie sich der junge Syrer Ahmad Joudeh seinen Traum, Tänzer zu werden, erfüllt hat – trotz Krieg und väterlichem Widerstand.
Joudehs Geschichte hat in den...
Austauschprojekte mit afrikanischen Tänzern stehen derzeit hoch im Kurs. Ein wahrer Glücksfall ist das Projekt «Hillbrowfication», das die Berliner Choreografin Constanza Macras mit 21 Kindern und Jugendlichen aus Südafrika erarbeitet hat. Die jungen Performer kommen alle aus Hillbrow: Einst ein Vorzeige-Stadtteil von Johannesburg, ist das Viertel heute ein Synonym...
