CD, DVD, Buch 7/19

CD des Monats: Tangos for Yvar

Das war ein Konzert, wie es zuvor noch keines gab: 88 Tangos aus 30 Ländern wurden am 14. April 1985 beim «North American New Music Festival» uraufgeführt – und zwar auf Grund einer Initiative von Yvar-Emilian Mikhashoff. Der war nicht nur einer der führenden Interpreten zeitgenössischer Klaviermusik, sondern ein überaus aktiver Turniertänzer. Beides verbindend, bat er über hundert Komponisten, ihm Tangos zu schreiben – was die meisten postwendend und mit pianistischem Vergnügen denn auch taten.

Einige davon hat Hanna Shybayeva- jetzt erstmals auf CD eingespielt – sozusagen als Beweis, wie variabel ein rhythmisches Grundmuster sein kann. Während sich Chester Biscardi gleich zu Anfang in den Tango hineinzuträumen scheint, lässt sich Scott Pender wenig später gleichsam mitreißen von den Stimmungswechseln, die der Tanz kennt. «It Takes Twelve to Tango» nennt Milton Babbitt sein Beispiel, das auf einer Zwölftonreihe aufgebaut ist. Morsezeichen sendend, erweckt Coriún Aharonián den Eindruck, als hätte sein letztes Stündlein geschlagen. Doch spätestens bei Michael Nyman merkt man allem Minimalismus zum Trotz, was für eine Lebendigkeit gerade diesem Tanz ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Juli 2019
Rubrik: Medien, Seite 52
von

Weitere Beiträge
Von wegen exklusiv

Wie leicht, wie oft entfährt sie uns, die Rede vom Besonderen, Herausgehobenen, Unvergleichlichen. Diese hochgejazzte Floskelsprache der Superlative, die, wenn nicht das Beste, Schönste, Wahrhafteste, so mindestens das Unterhaltsamste, Köstlichste, Abgefahrenste verheißt. Wie der Abend- und Morgenstern vom grauen Firmament soll sich das glitzernde Lametta eines...

Erratum

Auf dem Cover der tanz-Ausgabe 6/19 ist nicht Nazareth Panadero zu sehen, sondern Cristiana Morganti. Wir bitten um Entschuldigung.

 

Schwarz, schwul, swag

Längst ist er einer der Hauptakteure der gegenwärtigen (post-)modernen Tanzszene in New York. In Pittsburgh/Pennsylvania geboren und aufgewachsen, begann sich Kyle Abraham vor rund 13 Jahren mit auffallend sinnlicher und komplexer Bewegungssprache als Tänzer wie als Choreograf zu profilieren. Kategorien wie männlich und weiblich lösten sich schon damals auf, wenn...