Buch, DVD, CD 5/21

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Sachbuch
RAQS BALADI So nennt die ägyptische Tänzerin und Choreografin Nora Amin den orientalischen Tanz, den man als Raqs Sharki kennt und der gern ein «Bauchzittern» genannt wird: in ihrer Heimat ein Schimpfwort. Baladi scheint ihr der angemessenere Name zu sein, wörtlich der «Tanz meines Landes». Das sei weniger dem Patriotismus geschuldet als dem Umstand, dass islamische, später koloniale Kräfte in Ägypten entscheidend dazu beitrugen, den weiblichen Solotanz mit Prostitution und Sittenlosigkeit gleichzusetzen.

Es war ein Tanz aus dem Volk der Roma, der Ghawazee genannt wurde, zu Deutsch: «Eroberer», ein Tanz der Fremden. Gründlich beschreibt Amin die erinnerlichen Protagonistinnen dieser Kunstform, als Ägypten noch britisches Protektorat war – mit allen damit verbundenen Zugeständnissen ans westliche Cabaret, wie man es heute noch in Kairo erleben kann. Aus der Tänzerin wurde eine Unternehmerin. Im Nebenberuf waren viele von ihnen Spioninnen oder wurden dafür gehalten, waren Rebellinnen, vor allem aber: Filmstars. Kein ägyptischer Film kam ohne Baladi aus. Heute, wo ein Gutteil der Tänzerinnen aus dem Westen stammt, ist das Bändchen der künstlerischen Leiterin der Lamusica ...

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Tanz Mai 2021
Rubrik: Medien, Seite 45
von

Weitere Beiträge
Tanzschulen 5/21

Deutschland

Bad Soden

Ballettschule Ulrike Niederreiter
Dipl. Ballettpädag. Ballett/Jazz/Modern/Charakter/tänzerische
Früherziehung. Ausbildung bis zur Akademiereife. Ballettmärchen
An der Trinkhalle 2B, D-65812 Bad Soden/Ts., Tel. +49-6196-22849
www.ballett-badsoden.de 

Bamberg

Tanzwerkstatt
Stätte für Zeitgenössischen Tanz. Nürnberger Straße 108 k, D-96050...

Screening 5/21

CREATING SACRE
Vintage-Teppich, bequeme Stühle und Bücherstapel als Beistelltisch – legeres Setting für Honne Dohrmann, Direktor von tanzmainz, und seine Besucher. Vor laufender Kamera fragt der Gastgeber eine knappe Stunde nach dem Umgang mit, dem Befinden bei und der Bedeutung von – «Le Sacre». Was nicht nur Strawinskys «Frühlingsopfer», sondern auch...

Spielerisch durch Wände gehen

Eine minimale Bewegung öffnet einen maximalen Spielraum. Doch manchmal braucht es dafür eine Schule des Schauens. Auf die feine Geste gelenkt, weitet sich der Blick, macht die Schranken im Kopf durchlässig und entlarvt so das ständige Messen an Normen als unproduktives Scheingefecht. Was für eine Befreiung! Allein die subtil vermittelte Erkenntnis, dass subjektives...