Ben J. Riepe «The Patient»

London

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Eine merkwürdige Spezies, die Tanzstücke, die Friedlichkeit, Nettigkeit, Allehabensichgern, Allewerdeneins feiern möchten und Konflikt oder Brüche vermeiden. Der Grund ist angesichts all der Furchtbarkeiten auf der Welt verständlich, gerade auch der Zerstörungen, die Teile der Menschheit zu verantworten hätten, wenn sie es denn täten. Aber was wird das für eine Kunst? Dem gestandenen Düsseldorfer Choreografen Ben J. Riepe fällt dazu ein prägnanter Titel ein, der sich als interessanteste Frage des etwa einstündigen Geschehens entpuppt. «The Patient».

Der Patient oder die Patientin ist hier ein Haufen bekleideter Menschen am Boden, der sich anfangs kaum rührt und allmählich und erwartungsgemäß in immer größere Erregungen gerät, sich jedoch nie in selbstständige Einzelteile auflöst.

Die neun Tänzerinnen und Tänzer sind sich verdammt nah, wahnsinnig eng geht es zu im Hinterhof von PACT Zollverein in Essen, wo die Premiere zu erleben war. Fast entgrenzt liegen sie aufeinander, was das hörbare Atmen aller noch betont. Röcheln aus tiefsten Lungenspitzen. Später konvulsieren sie mit Ton und Körpern wie weiland Angela Schubot und Jared Gradinger in «What they are instead of». Das war 2009. ...

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Tanz August/September 2022
Rubrik: Kalender, Seite 38
von Melanie Suchy

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