Wurzelwerk
Am 14. Mai jährt sich zum 75. Mal die Staatsgründung Israels. Die USA sind nicht nur politisch ein treuer Verbündeter, sondern auch kulturell. Im Tanz gilt das seit Beginn der amerikanischen Moderne: Tänzer*innen wie Anna Sokolow, Pearl Lang und Sophie Maslow schöpften aus ihrem jüdischen Erbe. Ebenso ihre Nachfahrinnen: Liz Lermans «The Good Jew?» (1992) und Risa Jaroslows «Chair Dance for Two Jewish Mothers» (1988) sind nur zwei Beispiele.
Andere wiederum griffen biblische Geschichten auf: Sara Pearson übertrug mit «The Return of Lot’s Wife» (2003) das Schicksal einer ungehorsamen Ehefrau in die US-Gesellschaft der 1950er-Jahre, und Ze’eva Cohen beleuchtete in «Negotiations» (2000) die Beziehung zwischen Sara und Hagar.
Was ist Jewishness?
Der israelische Immigrant Zvi Gotheiner schuf 2012 die Choreografie «Dabke», indem er sich den gleichnamigen Volkstanz aus dem Nahen Osten in Erinnerung rief, der freitagabends in dem Kibbuz getanzt wurde, in dem er aufgewachsen war. Dan Froot und David Dorfman kreierten schon 2001 ein urkomisches Vaudeville-Programm namens «Shtuck», in dem sie ihre eigenen Nummern – ihre «shticks» – in witzigen jiddischen Wendungen parodierten. An der ...
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Tanz Mai 2023
Rubrik: Report, Seite 58
von
Wenn eine junge Choreografin im Anschluss an eine Aufführung von Hans van Manens «Short Cut» mit ihrem ersten Auftragswerk das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zieht, dann muss sie Talent haben. So geschehen jüngst beim Ballett am Rhein. Neshama Neshman ist der Name der sehr jungen Künstlerin, die mit einem Tanzstück über eine Erzählung...
Erik Bruhn prize
STUTTGARTER TRIUMPH
Gleich doppelt hat das Stuttgarter Ballett beim renommierten «Erik Bruhn Prize» in Toronto gepunktet: Die erst 20-jährige Solistin Mackenzie Brown ging als «Best female dancer» aus den Ausscheidungen hervor, bei den Männern trug Daichi Ikarashi vom Royal Ballet London den Sieg davon. Derweil überzeugte Roman Novitzky, Artist in...
In München fing alles an. Dort hat der Choreograf Richard Siegal sein Ballet of Difference (BoD) gegründet (tanz 7/17), das inzwischen am Kölner Schauspiel angedockt ist. Ob die Domstadt genug Weitsicht dafür besitzt, sich endlich wieder eine feste Tanzsparte zuzulegen und dafür das Ensemble und seinen Chef fest an sich zu binden, steht in den Sternen. Tatsache...