Wer ist der Star?

«Mit den Flügeln des Ikarus» in Gießen

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Er hat keine Angst vorm Fliegen. Aber das Gefühl seiner wiedergewonnenen Freiheit ist nichts anderes als eine Illusion. Wenn Ikarus sich auf dem Video scheinbar in die Lüfte hebt, stürzt er in Wahrheit ins Wasser, und die Verkehrung der tatsächlichen Verhältnisse wiederholt sich im ersten Teil des Tanz­abends «Mit den Flügeln des Ikarus» wie in einer Endlosschleife: Ausdruck für die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens und dennoch ein Ansporn, sich über die Widrigkeit seines Schicksals zu erheben.

Gleich zu Anfang seilen sich Magdalena Stoyanova, Susan McDonald und Miranda Glikson aus dem Bühnenhimmel ab, als wären es Fußgänger der Lüfte, um im zweiten Teil Allegorien wie Freiheit, Liebe und Tod zu verkörpern. Wie seine australische Kollegin Natalie Weir hat sich Tarek Assam von den «Metamorphosen» des Ovid inspirieren lassen. Trotz aller Unterschiedlichkeit fügen sich beide Interpretationen am Schluss zu einem Ganzen – vielleicht auch ein Verdienst der Dramaturgin Leonore Welzin, die auch die gesprochenen Texte beisteuert.
Gießens Ballettchef inszeniert seinen «Ikarus» als Tanztheater und findet suggestive Bilder. Schwanenflaum bedeckt den Boden des Gefängnisses, in dem Daedalus ...

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Tanz Mai 2006
Rubrik: on stage, Seite 46
von Hartmut Regitz

Vergriffen
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