Vor der Erstarrung
Ein beinah noch junger Mann wundert sich in der Bar des kleinen Wiener Konzerthaustheaters. Er sei zufällig hier bei Wien Modern hereingeschneit, sagt er. So viel junges, ausgelassenes Publikum bei einem Festival für Neue Musik – an einem mehrteiligen Abend, der «Maurische Mauern» heißt und James Joyce zum Thema hat. Der Mann hat mehr elitäre Abgehobenheit erwartet, wie es sich für die Neue Musik gehört. Etwas entfernt von ihm plaudert Xavier Le Roy mit seiner Dramaturgin Bojana Cvejic.
Boris Charmatz, der wie Le Roy ebenfalls als Gast von Wien Modern im Tanzquartier Wien auf dem Programm stand, ist bereits abgereist, nachdem er sein Publikum mit «Herses [une lente introduction]» (1997) zur Musik von Helmut Lachenmann beeindruckt hat. Später, während der Uraufführung von Le Roys «Mouvements für Lachenmann» erlebt der Besucher weitere Überraschungen: das Konzert als Theater, die Musiker ohne Instrumente und ein Choreograf, der aussieht wie ein Universitätsassistent, sich aber in einem rosa T-Shirt in den Applausregen stellt.
Irgendetwas tut sich zwischen der Neuen Musik und der neuen Choreografie, das war bereits während des Steirischen Herbsts 2003 sichtbar geworden, als Le Roy die ...
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The 200th anniversary of August Bournonville‘s birth prompted two companies on either side of the Atlantic last autumn to stage new productions of the revered Danish choreographer‘s most widely seen ballet, “La Sylphide.“ 
Each company turned to a Dane nurtured in the Bournonville tradition at the Royal Danish Ballet but now dancing outside his homeland. For its...
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The...

