völlig losgelöst

Das Tanzhaus in Düsseldorf hat die Sparte emanzipiert, von Theaterzwängen befreit und ihr einen großen Resonanzraum verschafft. Es bleibt ein Erfolgsmodell, auch angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das meint der Mitbegründer und langjährige ehemalige Leiter

Tanz - Logo

Ein Blick zurück. Mitte der 1970er-Jahre entstand aus den Überresten einer Ballettschule in Düsseldorf die «Werkstatt für Tanz, Theater, Werken und Gestalten e. V». Wir verordneten uns ein Programm in voller Bandbreite: Modern und Jazz Dance, Tango, Tanztheater, Afrikanischer Tanz. Wir organisierten erste Festivals mit Busby Berkeley, Mitsutaka Ishii, Dollar Brand, Indischem Tanz, Butoh. Das legendäre Living Theatre kam aus New York, danach das «Fools Festival» mit Katie Duck und Carlos Trafic.

Zu den Vorstellungen gesellten sich performative Lesungen von Ernst Jandl, Oskar Pastior und Allen Gins-berg. Dazu kamen Tanz- und Malkurse für Kinder, geleitet von erfahrenen Pädagogen. Ab 1982 begannen wir selbst Tanz zu produzieren. Die Kunstwelt war zu Gast, Joseph Beuys kam mit Hut. So entstand das vielseitigste Workshop-Mekka der Republik, an dem außerdem 180 Aufführungen pro Jahr und 80 verschiedene Kurse pro Woche stattfanden. Zusätzlich gab es: die «Orientale», ein Flamenco-Festival, Contact sessions und jeden Mittwoch eine «Tropical Night».

Einstehen für Vielfalt und Autonomie
Die Werkstatt, die seit 1997 als «tanzhaus nrw» firmiert und im Jahr darauf ihr heutiges Domizil in einem ...

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Tanz Juli 2015
Rubrik: ideen: tanz und politik, Seite 64
von Bertram Müller

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