und sie wissen nicht
Der Hinterhaupt-Grauschleier im Zuschauerraum eines x-beliebigen deutschen Opernhauses ist nicht neu. Er wird auch weiterhin zuverlässig anzutreffen sein, geht es nach den Vorstellungen der heute 14- bis 24-Jährigen: Die meisten von ihnen werden ab einem Alter von 45 Jahren Angebote der großen Kulturhäuser nutzen, wie die bundesweit repräsentative Befragung des Zentrums für Kulturforschung, das «Jugend- KulturBarometer», nunmehr zum zweiten Mal herausgefunden hat.
Das «altersspezifische Rollenmodell», wie es in der Studie von Susanne Keuchel und Dominic Larue genannt wird, hat sich in den Köpfen junger Menschen also festgesetzt – die Abonnenten-Dienstleister von morgen kann das zuversichtlich stimmen. Junge Erwachsene allenfalls auf der Bühne, nicht aber im Publikum zu sehen, muss indes jeden frustrieren, dem ernsthaft an der kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung von Tanz gelegen ist. Wie kommt der Tanz zur Jugend, und welche Bewegungsformen sind ihr nahe? Die Ergebnisse des «2. Jugend-KulturBarometers» zeigen, dass tradierte Kulturbegriffe revisionsbedürftig sind, wenn es um Anerkennung jugendlicher Vorlieben geht. Mit Blick auf den Tanz in der Lebenswelt Jugendlicher sind ...
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Tanz August 2012
Rubrik: ideen, Seite 96
von Franziska Buhre
Jan Fabre schreibt für Antony Rizzi ein Stück. Das kommt nicht aus heiterem Himmel. Fabre choreografierte einst für William Forsythes Ballett Frankfurt, dem Rizzi von 1985 bis 2004 angehörte. Hier haben sie einander schätzen gelernt. Rizzi arbeitete auch immer mal bei Fabre in Antwerpen, zuletzt in der «Orgy of Tolerance», nachdem er bei einem HIV-Test erfahren...
abschied_________
truman finney
kannte ich, seit er 16 war. Wir lernten uns in der Stone-Camryn School of Ballet in Chicago kennen. Er kam aus Quincy, ich aus Milwaukee, wir trainierten zusammen, probten, lachten, wir wurden Freunde. Truman verließ Chicago, ging nach New York zur School of American Ballet, ich beendete meine Ausbildung an der Royal Ballet School...
«Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds …», so singt in flirrenden Melismen eine Sopranstimme. Dazu wirbelt stolz der Tod über die dunkle Bühne, gebieterisch und faszinierend wie ein spanischer Grande. In einer der unwahrscheinlichsten Arten von Fusion vereinen sich hier Rainer Maria Rilkes Lyrik und der Flamenco zu einem Werk, das wesentlich näher...