Trug am Trog
Viel Anspruch
liegt auf dem Kaffeesatztanzboden. Stellen wir uns den Tänzer als ein Pferd in einem leeren Swimmingpool vor, dem man zuruft: Komm raus aus dem Pool. Doch mit bloßen Hufen ist der hohe Beckenrand nicht zu erklettern.
Mindestens ebenso tief wie der Pool sind die Gedanken, die sich Künstler machen, um hinauf in den Kreis der Gartenparty-Angesagten zu kommen.
Aber wie? Erst vor einem Jahr noch gefeiert, ist es heute zum Beispiel nicht mehr angesagt, auf der Bühne zu sagen: «Ich liebe an Männern, dass sie keine Frauen sind», um die Partnerin dabei so anzuspringen, dass sie krachend zu Boden geht. Die Mode des Aktionssatztanztheaters verging in weniger als einem Ausbildungsjahr. Auch Konsensfähiges, etwa der konzeptuelle Tanz, wurde unter schweren Beschuss gelegt. Selbst den berüchtigten Sieg des Dilettantismus über die tänzerische Perfektion trug man zuletzt mit einem Doppel-K.o. aus der Arena.
«Man nehme ...», lautet das derzeit beliebteste Rezept in der Kaffeesatzbackstube, «Interaktivität» und lasse das Publikum einen Song auswählen, zu dem, «Autorschaft», der Tänzer die Bewegungen seiner tanzenden Freunde herzeigt, damit er, «Authentizität», gemocht wird wie ein ...
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