Thoss kündigt

Stephan Thoss kündigt Hannover

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«Es war einmal ...» wird man in Hannover bald sagen und nicht nur das gleichnamige Ballett von Stephan Thoss meinen, das sich seit seiner Premiere wachsender Beliebtheit erfreut. Kon­frontiert mit einem Intendanten, der künftig eher den Rückschritt sucht, zieht er aus freien Stücken den Kürzeren – und kündigt zum Ende der nächsten Spielzeit.

Des designierten Intendanten Wunsch «nach einer stärker neoklassischen Aus­richtung des Balletts und einer deutlich verstärkten Mitwir­kung des Ballettensembles in Musicalaufführungen» verlangt eine künstlerisch grund­sätzlich andere Ausrichtung des Ballettensembles. «Ich bedauere», so Thoss, «dass ich meine Arbeit in ­Hannover nicht weiterführen kann.» Was aus mehreren Gründen schade ist, denn der Besuch der Ballettvorstellungen lässt nicht zu wünschen übrig, die Thoss-TanzKompanie ist in Topform, und der ­Direktor kann in seinem jüngsten Premierenprogramm der «Carmen de Canto ­Jondo» eine «Carmen» von Mats Ek zur Seite stellen, ohne in dessem Schatten zu stehen. Sondern auf der Straße und mit ihm seine tollen Tänzer.
 

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Tanz Februar 2005
Rubrik: Magazin, Seite 17
von Hartmut Regitz

Vergriffen
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