The chef
Bei einer Premierenfeier schwebt ein Hauch Ballerina an uns vorbei, zwei Kolleginnen rollen die Augen. Eine raunt: «Deshalb schicke ich meine Tochter nicht ins Ballett.» Zustimmung von allen Seiten, ausgezehrt, die Arme; alle stürzen sich auf die Häppchen. Ich staune. Wie bedauernswert Ballett-Tänzer sind – vom angehimmelten Stern zum verhungerten Mangelwesen. So weit sind wir also. Was wurde aus «Wer schön sein will, muss leiden»? Das war doch einer der Grundsätze aller Ballettlehrerinnen. Aber der Satz stammt aus anderen Zeiten.
Heute kommt Wellness vor Fitness, Selbstentfaltung vor Selbstverleugnung und Entspannung vor Askese.
Oder? Was ist aus dem Schlankheitsideal geworden? Ich brauche einen Kronzeugen. Philip Taylor. Seit gestern ist der 47-jährige ehemalige Tänzer des Nederlands Dans Theater nicht mehr Direktor des Balletttheater München, das jetzt Tanztheater München heißt. Jetzt widmet er sich jenen schönen Dingen – Reisen, Trainieren –, die vorher nicht in seinen Terminplan passten. Und einer Leidenschaft, die er nie aufgegeben hat: dem Kochen. Als ich ihn anrufe und um eine Expertenmeinung zur Genussfeindlichkeit seines Metiers bitte, lädt er mich zum Essen ein. Es wird ...
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Thomas Frank und Heiko Pfost sind die neuen Macher der Wiener «Brut». Das war der Name der Foyerbar, als dieses Haus der «alternativen Szene» noch dietheater genannt wurde. «Wie klingt das aber, wenn ich versuche, die Tanzszene international bekannt zu machen und dann telefoniere: I am calling from die theatre?», sagt Thomas Frank, ehemaliger Dramaturg der Berliner...
Links ein altes Mikrofon. Zu Klavier und Kneipengesäusel tragen auf schwarzer Szene Kellner weißes Mobiliar ins Freie. Ein Sänger erscheint nicht, dafür seine Stimme: von der Gewalt eines ganzen Orchesters. Jacques Brel, Belgiens großer Chansonnier, dem der Chemnitzer Ballettchef Lode Devos nun huldigen wird, zieht die je zehn weiblichen und männlichen Cafégäste...
“Everything has its time and the time when I had great physical strength is gone; I have to use the possibilities I have now.” For Ana Laguna, born in Zaragoza in 1954, and living in Sweden, expressing herself in movement is as vital and as natural as ever. But “the possibilities that I have now are different compared to those I had when I was young.”
Fortunately,...