Tanz verstehen
«Ursula Pellaton bewegt während den Interviews ihren Oberkörper kaum, nur die Schultern zucken hin und wieder, kippen ein wenig zur Seite. Der Brustkasten hebt und senkt sich. Der Torso ist gehalten, vertikal aufgerichtet, gleich wie an der Stange im Ballettstudio, wo Ursula Pellaton bis heute wöchentlich trainiert.
» Nach Lockerheit klingt das nicht, und doch lesen sich die Gespräche, die Angelika Ächter, Evelyn Klöti, Marianne Mühlemann und die Autorin Julia Wehren nach der Methode der Oral History geführt haben, überaus lebendig, um nicht zu sagen: leichtfüßig, zwischendurch von einer Assoziation zur anderen springend.
Langweilig sind sie jedenfalls nie, und selbst wenn Julia Wehren die Video-Aufzeichnungen im Rahmen eines Projekts der Stiftung SAPA (Schweizer Archiv der Darstellenden Künste) auf ihre Weise zu einer Autobiografie verdichtet, lässt sich der Redefluss der Zürcher Tanzjournalistin selbst in schriftlicher Form immer spüren. Gebändigt wird er zwar in vier Kapiteln, die sich auf ihre Lebensgeschichte, das Ballett in Zürich, das Schreiben über Tanz und den Aufbruch in die Moderne konzentrieren. Aber sobald er ausufert, bringt er wieder Ereignisse und Erlebnisse zum ...
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Tanz Februar 2021
Rubrik: Praxis, Seite 56
von Hartmut Regitz
Kinsun Chan
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Reifefrage
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