Spotlight: Anna Konjetzky

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Choreografie: Körper in Bewegung durch Zeit und Raum. So simpel die Definition, so unendlich die künstlerischen Universen, die sich aus dieser Formel ergeben können. Ein ganz bestimmter Kosmos – jener der Münchner Choreografin Anna Konjetzky – wird 20 Jahre alt.

Damit wären wir wieder beim ersten choreografischen Parameter, der Zeit: Zwei Jahrzehnte mit ein bis vier Produktionen pro Jahr haben einen umfang- und facettenreichen Korpus an Stücken entstehen lassen.

Konjetzkys neuste Tanzinstallation «Kaleidoskopiert» Ende November in München soll ein Remix dieses Korpus werden. «Ein Archiv, ein Parkour, ein Augenzwinkern, ein Fest!» Dabei reflektiert das Stück nicht nur die Arbeit der Künstlerin in zwei Dekaden, sondern auch den Wandel der Gesellschaft, der Produktionsprozesse, der Körperpolitik. Denn Anna Konjetzky begreift Choreografie als relationale und transformative Praxis, die stets in einem gesellschaftspolitischen Kontext eingebettet ist. «Tanz ist ein sozialer Moment.»

Der Körper ist immer Ausgangspunkt der choreografischen Reflexion: aus queerfeministischer Perspektive werden gesellschaftliche Gewohnheiten und Normen in den Blick genommen und befragt; sich aus der ...

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Tanz November 2025
Rubrik: Side step, Seite 17
von Leonie Stöckle

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