pforzheim: james sutherland: «quartett»
Ein einziger Schritt verändert die Perspektive, stellt jede Sicherheit wieder infrage. Sinnfällig illustriert James Sutherland den Titel seines Ballettabends, indem aus zwei festen Bezugssystemen wieder vier ratlose Wesen hervorgehen, vier offene Sichtweisen. Es geht nicht um Beziehungen in «Quartett», sondern um die Wahrnehmung, unseren Blickwinkel auf die Welt und die Kollision mit den Perspektiven anderer Menschen.
Mit ein paar Anstößen aus dem Programmheft geben die vier Teile des 100 Minuten langen Stücks durchaus zu denken.
«The same but different» lautet der Untertitel, «Tanz den Perspektivismus» hätte auch gepasst. Denn der Schotte Sutherland, früher Tänzer beim Ballet Rambert und bei Heinz Spoerli, verharrt mit seinen zehn Tänzern tatsächlich im abstrakten Raum einer philosophisch grundierten Dunkelheit. Obgleich die Umsetzung mancher Idee etwas direkt gerät, verfällt Sutherland keineswegs in banale Beziehungshuberei.
Das Stück beginnt ohne jede Interaktion zwischen den Tänzern. Einzelne Individuen kreisen um sich selbst, blicken quasi nach innen, greifen ins Leere. Dann werden mit bestimmten Bewegungsfolgen bestimmte Perspektiven kopiert, von Einzelnen und später auch von ...
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