Paris Royal
Sie heißen Sohel, Marc, Hok-Heng, Igor, Skali, Clochette und Julien. Sie sind Feuerwehrmann, Student, Verkäufer. Und treffen sich, so oft es geht, vor den schönsten Pariser Bauwerken, wenn sich dort ein paar hundert Quadratmeter ebener Asphalt finden. Sie trainieren mit Blick auf den Invalidendom, den Palais Royal oder in einer schicken Einkaufspassage. Und begeistern Touristen direkt neben Notre-Dame oder auf der Esplanade am Trocadéro, mit Blick auf den Eiffelturm. Sie laufen Rollschuh, hätte man früher gesagt.
Heute geht es darum, als Rider im Free-Style-Slalom Figuren zu entwickeln, die immer choreografisch sind. Der Speed-Slalom nach US-Vorbild reicht ihnen nicht. Der Trend geht zu kurvenreichen, langsamen Figuren. Die Kultur des urbanen, modernen Gleitens der Surfer, BMX-Rider, Skateboarder nähert sich dem Tanz immer mehr an. Die Websites der französischen «slalomeurs» setzen sich mit Tags in Szene, wie im HipHop.
«Die Mehrheit von uns lebt in Paris, wir fahren auf unseren Rollerskates zum Training, und das würde aus einer entfernten Banlieue zu lang dauern», sagt Julien, der ganz wie ein Sohn aus gutem Haus aussieht. Es wäre undenkbar, dass sie mit der Metro fahren. ...
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