pál frenák

Er ist ein Wanderer zwischen den Welten, mittlerweile sitzt er zwischen allen Stühlen: Der Choreograf muss in Ungarn und in Frankreich um seine Zukunft kämpfen

Pál Frenák, Ihre Heimat Ungarn macht derzeit ziemlich viele negative Schlagzeilen, und Ihr Kollege Iván Markó hat offen für den rechtsnationalen Präsidenten Viktor Orbán Partei ergriffen … Iván Markó hat in meinem Leben eine große Rolle gespielt, er hatte sogar einen gewissen Anteil daran, dass ich Mitte der 1980er-Jahre das Land verlassen habe. Bereits damals gab es ungute hierarchische Strukturen, die festlegten, dass nur Absolventen des staatlichen Budapester Ballett-Instituts Berufstänzer werden konnten.

Ich kam von einer Privatschule und war ein ziemlicher Spätzünder. Ich begann erst mit 18 Jahren zu tanzen, mit 21 als Assistent zu unterrichten. Ich lernte schnell einige moderne Techniken und dachte, ich könnte zu Iván Markós Kompanie Györ gehen, um diese Techniken an interessierte Schüler weiterzugeben. Doch Györ erwies sich als geschlossene Gesellschaft. Da ich von Haus aus keine Verbindungen zum Ballett oder zur Oper hatte, schien der Weg damit für mich zu Ende. Ich war zutiefst enttäuscht von einem System, das bereits im Vorfeld definiert, wer Künstler ist und wer nicht.

Was hat Sie mehr enttäuscht, das System oder die Leute? Beides. Genug jedenfalls, um mich in meinem ...

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Tanz August/September 2013
Rubrik: menschen, Seite 32
von Andrea Tompa

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