monte carlo
Das Tokyo Ballet setzt im Jahr seines 50. Jubiläums eine ambitionierte Aufführungsserie fort, mit Werken von Maurice Béjart und einigen Neumeier-Kreationen. Den unbestrittenen Höhepunkt dieser Reihe bildet «La IXe Symphonie», Béjarts Choreografie zu Beethovens Neunter, die, gemeinsam mit dem Béjart Ballet Lausanne aufgeführt, ein symphonisches Ballett ergibt, das im Zusammenwirken von Orchesterklang, Chor und Tanz ein schlicht überwältigendes Theatererlebnis ermöglicht.
Das «getanzte Konzert», 1964 vom Ballet du XXe Siècle uraufgeführt, wurde in der aktuellen Koproduktion erstmals im November 2014 (mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Stabführung von Zubin Mehta) in der Tokioter NHK-Hall gezeigt. Dort hatte man eigens eine erhöhte Vorbühne konstruiert, um die rund 350 beteiligten Künstler unterzubringen – Orchestermusiker, Chorsänger sowie mehr als 80 Tänzer der beiden Kompanien aus Tokio und Lausanne.
Zum Einstieg liest Gil Roman, künstlerischer Leiter des Béjart Ballet Lausanne, eine Passage über die Dichotomie des Apollinischen und Dionysischen aus Friedrich Nietzsches «Geburt der Tragödie», anschließend akustisch illustriert durch einen dramatischen Dialog zwischen ...
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Tanz Juli 2015
Rubrik: kalender und kritik, Seite 48
von Akiko Tachik
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