Manolo Marín
Sie wuchsen in der Franco-Zeit auf und gehören wie Antonio Gades, Mario Maya und Cristina Hoyos zu einer Generation, die in den 1970er und 80er Jahren den traditionellen Flamenco entscheidend modernisiert haben. Bei Ihnen blieb der Flamenco ein spezifisch spanischer, eben andalusischer Tanz. Können ausländische Tänzer denn überhaupt die gleiche Ausdrucksfähigkeit wie einheimische entwickeln? Prinzipiell gilt: Der Flamenco ist eine universelle Kunst, deswegen können ihn auch Ausländer lernen.
Allerdings schadet es nicht, wenn sie im Land leben, um das Ambiente zu schnuppern. In Hinblick auf den Tanz und die Gitarre finde ich, dass sich der Flamenco nicht um Ländergrenzen schert. Anders ist es nur beim Gesang – die besten Sänger sind und bleiben Spanier.
Aber wie sehen Sie im Flamenco das doch außerordentlich entwickelte Verhältnis zwischen Tradition und Avantgarde, da hat sich doch viel getan? Man muss aufpassen: Wenn man die Traditionen nicht kennt, macht man leicht Dummheiten. Man muss einfach vermeiden, um jeden Preis neu und modern sein zu wollen. Meines Erachtens gibt es nichts absolut Neues ...
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