K3 Zentrum für Choreographie / Tanzplan Hamburg
Monica Antezana beweist: Bevor sie den Goldfisch im Glas zum Tanzen bringt, gelingt es ihr, das Kiementier in sich zu erwecken. Wie sie den Bühnenboden in flinken Wellenbewegungen überquert, als ließe sie sich vom nassen Element tragen, durchmisst sie in ihrer Lecture Demonstration «We Don’t Know Where We Come From, But Come We Did!» auch in raschen Sprüngen die Evolutionsetappen, zieht dabei Parallelen zur Tanzgeschichte und schließt biologische und künstlerische Entwicklung an ihrem Beispiel so exemplarisch wie ironisch kurz.
Versuchsanordnungen an der Grenze zwischen Tanz und Performance unternimmt die vielversprechende Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und Absolventin des ersten MA-Studiengangs «Performance Studies» an der Hamburger Universität bis Ende November auch noch im Residenzprogramm des «K3 Zentrum für Choreographie/Tanzplan Hamburg». Die seit zwei Jahren in der Hansestadt lebende Bolivianerin und die ebenso durch ihre Arbeiten profilierten, Neugier und Hoffnung provozierenden Kolleginnen Jenny Beyer und Lina Lindheimer agieren in der einjährigen Fortbildung zugleich als Subjekt und Objekt ihrer künstlerischen Recherchen. Sie sind von den Tutoren Nik Haffner und ...
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Will ich in Tokio Unterricht nehmen in japanischem Bogenschießen, kann ich nicht einfach in ein Studio gehen und loslegen. Ich benötige einen japanischen Bürgen, der für mich spricht, ein gutes Wort einlegt. Nur so erhalte ich die Einladung zu einer Probestunde, die darin besteht, dass ich – im Beisein des Bürgen – den Übenden zuschauen darf.
Zweieinhalb Stunden...
Zypern ist eine Insel. Gar nicht so weit weg. Europa. Im Innern Zyperns beginnt die Türkei. Der Bürgerkrieg von 1974 ist nicht weit weg, aber auch nicht mehr nah, er ist Geschichte für die junge Frau, die 1979 geboren wurde und als Kleinkind von England nach Zypern kam, die Eltern ein deutsch-zypriotisches Paar. Alexandra Waierstall studierte beim EDDC in...
Nichts wiederholt sich, nie, schon gar nicht auf einer Bühne. Sollten deren Bretter tatsächlich «die Welt bedeuten», dann wohl genau aus diesem Grund. Es sind Bretter, die erlauben, dass hier real Raum und Zeit geschaffen wird für reale Körper und Aktionen, die nur in der Realität nicht existieren können. Oder, wie sich mit Gilles Deleuze sagen lässt, dort nicht...