Goyo Montero :«Benditos Malditos»
Goyo Montero
«Benditos Malditos»
Nürnbergs neuer Ballettchef feierte seinen Einstand nicht auf einer der großen Bühnen des Staatstheaters, sondern in der Tafelhalle. Egal, ob das nun Understatement ist, logistische Notwendigkeit oder Publikumskreis erweiternder Kunstgriff, irgendwie zu bescheiden wirkt es doch. Immerhin lernt man so die «Benditos Malditos» aus der Nähe kennen.
Der Madrilene Montero scheint ein Enthusiast zu sein; gebraucht große Wörter, benutzt sie mit Emphase.
Die gleiche Gefühlsintensität steckt er in die Auswahl der poetischen – und politischen – Lieder, die den Abend begleiten. Möchte, scheint’s, alles und alle in eine große, heiße Umarmung einschließen. Meint mit den titelgebenden gesegneten Verdammten die Tänzer dieser Welt, auch seine. Die natürlich wirklich hart arbeiten, wie man gerade an den Verausgabungen sieht, die dieses Stück (wenigstens streckenweise für Einzelne) bereithält. Dennoch, die pathossatten Vokabeln scheinen ein bisschen stark für ein Revueprogramm mit Jackett, Melone und viel weiblicher Haut. Nein, die Kostüme der Frauen verdienen tatsächlich gesondert Tadel. Sie sind so unbedarft misogyn und dabei nicht mal zweifelhaft schmeichelhaft. ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz weder als expressiver Ausdruck von Emotionen noch als dramatisches Mittel zum Erzählen von Geschichten, Stimmungen oder Atmosphären, nur die Bewegung an und für sich, sie allein steht im Zentrum des Interesses des am 16. April 90 Jahre alt werdenden Merce Cunningham. Seine Tanztechnik sucht den Tanz um des Tanzens willen («dance for dance’s sake»). Bewegung in...
Leipzig. Das Kellertheater in den Katakomben des riesigen Opernhauses. Zu DDR-Zeiten war es der Partykeller der Künstler, sagt Friedrich U. Minkus, Impresario der Choreografin Heike Hennig. Zusammen mit dem Dramaturgen Jochen Kiefer gehören die drei derzeit zu den erfolgreichsten Tanzunternehmern in Sachsen. Hennig wurde überregional bekannt, als sie ehemaligen...
Jean-Georges Noverre schäumt vor Wut in seinem VIII. Brief über die Tanzkunst:Der Tanz, ganz und gar zu Hause in der Oper und wie keine andere Kunst begabt, diese wieder glaubwürdig und anrührend zu machen, ausgerechnet der Tanz verkommt in der Hand von Ignoranten zum gefälligen Ornament. Anstatt die erneuernden Kräfte der Bewegung zu nutzen! Man müsse «die Autoren...