Glückwunsch Susanne Linke

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Achtzigmal schlagen vier Männer mit vier Kilo schweren Hämmern auf eine Stahlplatte am Boden: ohrenbetäubend. Das gleißende Licht einer Scheinwerferreihe blendet wie Glut in Hochöfen. Susanne Linkes legendäres Werk «Ruhr-Ort» von 1991 macht den harten Arbeitsalltag der Berg- und Stahlarbeiter körperlich ahnbar: Linke will die Maloche darstellen. «Ruhr-Ort» ist eines der bedeutendsten Stücke des deutschen Tanztheaters, unpathetisch und durchrhythmisiert.

Es ist ein Werk wie seine Schöpferin: schonungslos und ehrlich. Die Tanzkünstlerin nennt die Dinge beim Namen.

Sie nimmt die Realität, wie sie ist. Wie sie es selbst schon seit früher Kindheit muss: Eine Meningitis schädigt ihr Gehör und behindert die sprachliche Entwicklung. Erst mit sechs Jahren lernt die evangelische Pfarrerstochter aus Lüneburg sprechen und hören, Bewegung und Gestik sind ihr erstes Kommunikationsmittel. Zum traumatischen Erlebnis wird der Aufenthalt in einer Psychiatrie. Von der Anstalt über den Jugendtraum einer Tänzerin bis hin zur reifen Künstlerin skizziert sie in ihrem Solo «Schritte verfolgen» (1985) ihren Lebensweg. Es ist das einzige autobiografische Stück der letzten großen Solotänzerin in der ...

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Tanz Juni 2024
Rubrik: Side step, Seite 15
von Bettina Trouwborst

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