Ein Ball, ein @: Ballett

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Zur Fußball-WM 2002 gab’s Volksküche. Der Künstler Pfelder (der wirklich so heißt) servierte beim Spiel Argentinien gegen Russland Steak gegen Borscht. 160 Gäste seiner Künstlerküche wetteten auf den Sieger und den besten Koch. Jetzt sind die Deutschen Gastgeber der WM. Schon wird die Sache weniger kulinarisch. Über den volkstümlichen Fußball legt sich ein Programm aus feiner Kunst und bester Denkart. Der Boden dazu ist schon lang bereitet.

Edelfedern wie Friedrich Kittler oder Moritz Rinke bekennen seit Jahren, dass sie die Improvisation dank strenger Fußballregeln jeder frei erfundenen Choreografie vorziehen. Regeln bieten einfach mehr Platz für Unvorhersehbares als jede Freiheit von Choreografen, überkommene Regeln zu brechen.
Fußball ist zutiefst konservativ. Die Änderung der Abseitsregel wurde intensiver diskutiert als Otto Schilys Einführung des biometrischen Passes. Nichts mobilisiert Massen mehr als Fußball. Schon vor sechs Jahren sprach Focus von «Fußball-Terroristen». Zur EM 2000 im Januar wurden ca. 2600 gewaltbereite Fans gezählt, im Mai waren es plötzlich 8000. Die seinerzeit schnell gewährten 200 Millionen Euro für die Polizeiarbeit nannte Focus ein «Testfeld» für die ...

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Tanz Januar 2006
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Redaktion

Vergriffen
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