Dustin Klein
Heimat ist der Ort, an dem ich geboren und aufgewachsen bin, der Ort, an dem ich mich am Reinsten und Natürlichsten fühle und geben kann. Ein Ort der absoluten Vertraut- und Sicherheit, gestärkt durch ein Umfeld von Menschen, denen ich blind vertraue, und eine Landschaft, eine Natur, die so wunderschön und gewaltig ist, dass es mir jedes Mal aufs Neue den Schalter raushaut, wenn ich mich umsehe. All das ist HEIMAT und hat mich zu dem geformt, der ich heute bin.
Was mir Heimat bedeutet? Alles.
Dieser Ort und das Umfeld geben mir die nötige Kraft und den Freiraum, mein Leben und meine Choreografien so zu gestalten und zu erarbeiten, dass es fruchtet, Spaß und Sinn macht. Als einziger bayerischer Tänzer im Bayerischen Staatsballett (und das seit fast einem Jahrzehnt) ist meine Heimat, mein Herkunftsort ein sehr wichtiger Punkt. Für den Tanz und für mich als Tänzer. Es ist seltsam, Exot im eigenen Nest zu sein. Zugleich ist es aufregend und spannend, ständig von totalem Multikulti umgeben zu sein. Ich habe Kollegen, die nicht das Privileg hatten, so lange in heimatlichen Gefilden zu tanzen, die München aber für sich zu einem heimischen Ort werden lassen können.
Das bewusste ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Jahrbuch 2018
Rubrik: Identität, Seite 112
von Dustin Klein
Der Duft von Pfannkuchen. Die Art, wie der Wind riecht. Wie die Diele knarzt. Wie sich der Boden unter den Füßen anfühlt. Wen wir zum Reden suchen, wenn wir in Sorge sind. Mit wem wir Freude teilen, wenn sie zu viel ist für einen allein. Ein Gericht. Der Gruß des Nachbarn. Ein Lied. Dass der Bäcker weiß, welches Brot wir lieben. Wie wir feiern. Die Chefin der...
Für eine klassische Ballerina wäre sie zu hochgewachsen, aber der Bühnentanz ist eh nicht ihr Metier. Zumindest nicht aktiv. Aber Carmen Kovacs, so heißt die Tochter einer polnischen Mutter, um die es hier geht, hat einen sehr klugen Kopf. Sie ist jung, und sie liebt, was und wen sie sieht in Trainingssälen und auf Tanzbühnen, und natürlich das, was die dort tun....
Ana Morales wurde in Barcelona geboren, tanzte schon als Kind, ging später aufs Konservatorium und wurde mit 16 Jahren für ein dreijähriges Stipendium der Compañía Andaluza de Danza auserwählt, in die sie später als Solistin zurückkehren sollte, um mit ihr die ganze Welt zu bereisen. 2009 wurde sie mit einem der wichtigsten Preise für Flamencotanz, dem «Premio...
