Die Gleichberechtigung
hat felsenfeste Positionen zementiert: dass Frauen gleich viel verdienen, gleich hart arbeiten, gleiche Chancen besitzen und bei der Erziehung der Kinder nur noch gleichen Anteil nehmen müssen wie die Männer. Wie auch immer die Gleichheit in Wirklichkeit aussieht – diese Gleichheit kommt als so verbindlich daher, dass es völlig egal ist, ob Gleichheit wirklich herrscht. Denn Gleichheit darf sich erst gar nicht leugnen lassen: In Wirklichkeit sind die Geschlechter eben gleich. In der Realität ganz sicher nicht.
Die Realität könnte behaupten, dass Frauen im Tanz viel erfolgreicher sind als Männer. Natürlich fallen uns William Forsythe, Xavier Le Roy, Jérôme Bel und die Dominanz männlicher Ballettdirektoren ein. Aber wer ist länger so berühmt im Geschäft wie Pina Bausch? Wer ist mutiger als Lia Rodrigues, die in die Favelas von Rio zog, um vergeblich das Fürchten zu lernen? Wer ist resistenter gegen das Stadttheater als die Schwedin Margaretha Åsberg, die seit Jahrzehnten ihre eigene Vision von Tanz hat? Wer glaubt denn, dass eine im Rollstuhl sitzende Gerda König so viel Wirkung auf die Tanzszenen in São Paulo, Nairobi und demnächst wohl auch in Malaysia hat?
Starke Frauen. Auch das ...
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Ondiege Matthew aus Nairobi ist irritiert: «Wasn’t it disgusting for you at all?», fragt der kenianische Choreograf in die Runde. Das Düsseldorfer Publikum, das sich im tanzhaus nrw angewöhnt hat, seine Eindrücke nach der Vorstellung in einer gruppendynamischer Sitzung loszuwerden, schüttelt vehement die Köpfe. Nein, aber wir waren betroffen, sagen sie tapfer: «Vor...
July 5, 2005 – a day like any other at the Gulbenkian Ballet. Rehearsals, talks on the corridors, everything going smoothly. Then the news came. The ballet company had ceased to exist a few hours earlier. Suddenly all rehearsals had to end, commissions were suspended (paid for but never premiered), no more tours, no more shows.
Reactions of incredulity came from all...
The scene was rather unusual, admittedly, and strange things seem to happen just when you least expect it. I was sceptical about the experience in the first place: a journey through a virtual world. So it was even to my own surprise that after walking out of a round apparatus called BodySpin in Budapest earlier this month, part of a project called “Crash Test...