Das Tattoo
Tattoos erzählen eine Geschichte, zeigen ein Gefühl oder sind kodierte Botschaft – eine Einschreibung mit magischen Kräften. In unserer selbstbezogenen Gesellschaft ist das Tattoo vielleicht die Vollendung des Fetischs: «o feitiço», der Zauber, ist mit dem eigenen Körper vereint, gehört zur Identität seines Trägers.
Tattoos auf Tänzerkörpern zu zeigen, ist die visuelle Grundidee für dieses Jahrbuch. Wir haben mehrere Kompanien und die Fotografen, die eng und vertrauensvoll mit ihnen arbeiten, gebeten, Tänzer mit ihren Tattoos zu porträtieren.
Das Projekt stieß nicht überall auf Gegenliebe; entstanden sind schließlich vier exklusive Serien von Fotografen in Namur (Belgien), Paris und Berlin.
Jean-Louis Fernandez hat drei Tänzer der Akram Khan Company im Théâtre de Namur während der Proben zu «Outwitting the Devil» porträtiert. Das Stück hatte Mitte Juli Premiere in Stuttgart.
Maria-Helena Buckley hat in vier Sessions drei Tänzer der Pariser Oper fotografiert und einen von ihnen ins Tattoo-Studio begleitet.
Yan Revazov hat Alejandro Virelles in der Garderobe vor und nach einer Aufführung des Dreierabends «Balanchine/Forsythe/Siegal» beim Staatsballett Berlin fotografiert.
Dre ...
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Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Glücksbringer, Seite 24
von Marina Dafova
Er hat unendlich lange, schöne Beine und die perfekten Proportionen für einen Danseur noble. Rein körperlich erinnert der 18-jährige -Gabriel Figueredo eher an die außergewöhnliche Langgliedrigkeit einer Birgit Keil als an die vielen kompakten männlichen Springwunder, die Beine wirft er so mühelos weit hinauf wie einst Sylvie Guillem. Aber der Brasilianer...
Die erstaunlichste Premiere der vergangenen Saison war «The Winter‘s Tale» von Christopher Wheeldon und Joby Talbot am Moskauer Bolschoi: Die am Royal Ballet London 2014 uraufgeführte Produktion hat zwar den Original-Aufbau und die Erzähl-linien beibehalten. Aber zugleich wurden Dutzende von Veränderungen – von szenischen Akzenten bis hin zur musikalischen...
Da hat eine ihr Thema gefunden. Da bohrt sich eine Choreografin unerbittlich zu den Tiefenschichten ihres Bewusstseins durch, spürt ihren Traumata nach oder auch nur den leichten Irritationen, die unterhalb der Wahrnehmungsschwelle für Unbehagen in ihrem Leben sorgen. Reut Shemesh, 1982 in Tel Aviv geboren und aufgewachsen in einer Familie, in der die eine Hälfte...
