«Dance on Camera» in New York
Eine Tänzerin unter einer Glühbirne in einem dunklen, kleinen Raum: Trotz der Begrenzung tanzt sie in schönen großen Bewegungen – mal angezogen vom Licht, dann im Widerstreit mit ihm. Ihre Bögen werden zunehmend fahriger, die Pirouetten schneller, Gesten verlangsamen sich, enden in minimalen Bewegungen. Manchmal versiegen die Impulse, dann beginnen sie wieder ganz klein und vorsichtig, als müsste die Tänzerin sich neu zusammensetzen.
«Being or Nothingness» nennt Choreograf Guillaume Côté nach einem Sartre-Zitat die Soloarbeit mit der kanadischen Ballerina Greta Hodgkinson zu Philip Glass‘ «Metamorphosis Four». Und obwohl Sartres Existenzialismus ein sehr verkopftes Konzept ist, setzt sich die Arbeit dynamisch und sinnlich mit den Polen von «Being or Nothingness» auseinander. Das Schwarz-Weiß-Format des Films spielt eindringlich mit den Metaphern Licht und Dunkel.
Das «Dance on Camera»-Festival am Lincoln Center in New York feiert seine 45. Ausgabe. Es ist damit das weltweit älteste Festival dieser Art und womöglich das bedeutendste. Neben einer Ausstellung, Diskussionen, einem Kurzfilm-Wettbewerb und dem Schwerpunktthema «Virtuelle Realität im Tanz» haben die Veranstalter ein ...
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