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Was alle ahnen, mancher weiß und niemand sich auszusprechen traut, hier steht es geschrieben: Tanz ist keine autonome Kunst. Er ist abhängig von anderen Künsten, Architektur, Licht, Theater, Musik. «In Folge seines Kampfes um einen autonomen Status unter den Künsten und um die Emanzipation von diesen», schreibt Boyan Manchev in diesem Band, «wurden Grenzen gezogen»: zuallererst von der Ausbildung, mit der Errichtung immer neuer Tanztechniken und, wie es hier bei Fritz Ostermeyer steht, durch die Abgrenzung von den Dilettanten, jenen Liebhabern, die man heute im Community Dance trifft.
Tanz, um eine anerkannt autonome Kunst zu sein, konnte sich durch Alleinstellungsmerkmale zwar institutionalisieren. Aber, so stellen die herausgebenden Autoren Nicole Haitzinger und Helmut Ploebst fest: Alle dem Tanz zuzurechnenden Avantgardebewegungen – die «Lichttänze» der Loïe Fuller in den USA, die «futuristischen Tänze» der Natalia Gontscharowa in Russland – hätten von Anbeginn eng mit anderen Künsten kollaboriert. Die ganze Moderne habe sich mit der Wechselwirkung von Körper und Maschine auseinandergesetzt, nicht nur Fernand Légers «Ballet mécanique». Dass sich das Kino, der Synthesizer, das ...
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Tanz Januar 2011
Rubrik: medien, Seite 54
von Arnd Wesemann
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