Benois de la danse

Nurejew

Der «Benois de la Danse 2018» war ein Durchmarsch für eine außergewöhnliche Produktion mit außergewöhnlicher Vorgeschichte. «Nurejew» (tanz 10/17, 2/18) vom Moskauer Bolschoi siegte in vier Kategorien. Eine Überraschung, denn der «Benois» steuert einen eher konservativen Kurs. Dass nunmehr die vor genau einem Jahr aus politischen Gründen zunächst abgesetzte, dann wieder angesetzte Uraufführung von Regisseur Kirill Serebrennikov und Choreograf Yuri Possokhov gleich vierfach ausgezeichnet wurde, spricht dafür, dass sich da etwas vorwärtsbewegt.

Geehrt wurden: der nach wie vor unter Hausarrest stehende Serebrennikov als Szenograf, Possokhov für die Choreografie, Vladislav Lantratov (Foto) für die Titelrolle und Ilya Demutsky für die Originalpartitur.

Damit dieser Siegeszug vielleicht nicht ganz so auffällig wirkt, wurde neben Lantratov auch Isaac Hernandez vom English National Ballet als Tänzer prämiert. Deborah Colker aus Brasilien gesellte sich mit «Dog without Feathers» zu Possokhov aufs choreografische Siegertreppchen. Sae Eun Park, Solistin der Pariser Oper, hatte bei den Tänzerinnen die Nase vor, und den Preis fürs Lebenswerk erhielt eine so großartige wie eigenwillige ...

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Tanz Juli 2018
Rubrik: Side Step, Seite 18
von Leila Guchmazova

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