Angelin Preljocaj über «Eldorado»
Angelin Preljocaj,
bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen gastieren Sie in diesem Jahr nicht nur mit ein paar Ihrer erfolgreichen Stücke, sondern mit einer Uraufführung. Eine Auftragsarbeit von Karlheinz Stockhausen. Ich habe vor ein paar Jahren sein «Helikopter-Streichquartett» interpretiert. Vier Jahre später schrieb er mir einen Brief, in dem er mich in sein Studio einlud. Stockhausen ist für mich so etwas wie ein Gott.
Kaum in Kürten, in seinem Elektronik-Studio von der Größe eines Ballettsaals, drückte er einen Knopf und eine unglaubliche Musik ertönte: «Sonntags-Abschied», sein letztes Stück, wie er sagt. Wow! Wieder zurück in Aix-en-Provence, stellte ich alle anderen Projekte zurück und arbeite seit sechs Monaten an dem Werk.
Sie nennen es «Eldorado», erinnern damit das Paradies. «Sonntags-Abschied» hat für mich etwas Kosmisches. Das Stück klingt wie Musik von einem anderen Stern. Sogleich dachte ich an den Garten Eden, an Haydns «Schöpfung» und den Drang der Menschen, immer wieder anders zu erscheinen. Schnürten wir uns einst in ein Korsett, um das Körperbild zu korrigieren, wähnen wir uns heute frei genug, ganz nach unseren Idealen und Vorstellungen von Schönheit zu leben. ...
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