Sag mir, aus welcher Oper dein Klingelton stammt!

Dramaturgie und Pädagogik des Kindermusiktheaters erproben viele Wege. Matthias Nöther hat sich umgesehen und umgehört.

Opernwelt - Logo

Man kann die Klagen bald nicht mehr hören: Das Publikum klassischer Konzerte und Opernaufführungen sei über­altert, und der jüngeren ­Generation fehle die Bildung, um Mozart, Verdi oder Wagner zu verstehen. Ganz zu schweigen vom ­Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts. Statt bloß zu jammern, sind Orchester wie Opernhäuser längst zur Offen­sive übergegangen – frei nach dem Motto: Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr von selbst zu uns kommen, gehen wir eben zu ­ihnen.

Das Spektrum der Programme und Projekte, die sich speziell an den Nachwuchs wenden, ist mittlerweile fast ­unüberschaubar: Die Opernpädagogik in Deutschland kann pragmatisch und breitenwirksam sein, aber auch frech und bilderstürmerisch. In vielen Opernhäusern ist die Kinder- und Jugendarbeit heute die kreativste Abteilung. Gleichwohl gehört Mut dazu, um ihr freie Hand zu lassen, denn manchmal durchkreuzen die Ideen der Musiktheaterpädagogen den gut geölten Repertoire­betrieb. Oper für Kinder, Oper mit Kindern – das ist das «Thema» dieses Heftes. Ein Essay zeigt, mit welchen ­Konzepten, Erfahrungen und Perspektiven um die Kleinen und Kleinsten geworben wird – und stellt ­einige der meist hinter den Kulissen ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von Opernwelt? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle Opernwelt-Artikel online lesen
  • Zugang zur Opernwelt-App und zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von Opernwelt

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Opernwelt Dezember 2006
Rubrik: Thema, Seite 36
von Matthias Nöther

Vergriffen
Weitere Beiträge
Global Player

Tan Dun, am 21. Dezember kommt an der Metropolitan Opera in New York Ihre neue Oper, «The First Emperor», heraus. Sie haben dieses Werk im Auftrag der Met geschrieben. Wie kam es zu diesem Auftrag?
Ich glaube, dass ich die Entscheidung der Met, bei mir eine Oper zu bestellen, nicht zuletzt «Opernwelt» zu verdanken habe. «Marco Polo», meine erste Arbeit für die...

Editorial

Komische Oper Berlin, ein Sonntagnachmittag im November. Intendant Andreas Homoki hat zu einer Uraufführung geladen – und das Haus ist bis auf den letzten Platz belegt. Das gefühlte Durchschnittsalter des ­Publikums liegt irgendwo zwischen sechs und zwölf. Auch das Team, das hier eine neue «Pinocchio»-Oper des italienischen Komponisten Pierangelo Valtinoni...

Die zerbrechliche, gefährdete Form

«Zu behaupten, dass man heute Musik schreiben kann, die nicht den Zustand von Verheerung widerspiegelt, dem die Menschen im Spätkapitalismus unterworfen sind, heißt, Musik mit Scheuklappen schreiben, um es vorsichtig zu sagen», bemerkte Hans Werner Henze 1969 in «Musik ist nolens volens politisch». Später freilich re­lativierte er diese Behauptung, doch die...