Leuchtende Seife

Gerade ist ein Bernsteinzimmer aufgetaucht, das sich in seiner Strahlkraft kaum hinter dem verschollenen Original verstecken muss. Es handelt sich um ein Werk der Schweizer Künstlerin Ingeborg Lüscher, das dank ausgefeilten Beleuchtungssystems Seifenstücke zum Leuchten bringt. Zu sehen ist die Installation im Rahmen der Ausstellung „Ingeborg Lüscher. Spuren vom Dasein“ noch bis zum 18. April 2022 im Kunstmuseum Bochum.

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Eines gleich vorweg: Die Künstlerin Ingeborg Lüscher war mir bislang kein Begriff gewesen. Ein erster Blick in die Wikipedia informiert über ihre Teilnahme an der documenta 5 und an den Biennalen 1999 und 2001 in Venedig. Der nächste Weg auf die Website von Ingeborg Lüscher macht mit einem umfassendes Œuvre der deutschschweizerischen Schauspielerin, Malerin, Fotografin, Konzept-, Video- und Installationskünstlerin bekannt.

Auch wenn in diesem Rahmen das Werk der Künstlerin nicht fachlich eingeordnet werden kann, scheint das Bochumer Museum Situation Kunst doch einen Schatz gehoben zu haben. Das Museum Situation Kunst in Bochum wurde von 1988 bis 1990 von dem Galeristen Alexander von Berswordt-Wallrabe in Erinnerung an Max Imdahl entwickelt. Imdahl gründete das Kunstgeschichtliche Institut an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und seit 1991 ist das Ausstellungs-Environment den Kunstsammlungen der Hochschule angeschlossen. Bei Situation Kunst handelt es sich um eigens für die Kunstwerke konzipierte Gebäudepavillons, entworfen vom Architekten Peter Forth, die angrenzend an ein Parkgelände ein Ensemble aus Kunst, Natur und Architektur bilden. Gemälde, Zeichnungen, und skulpturale ...

Antje Grajetzky studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Politik und ist ausgebildete Tontechnikerin und Meisterin für Veranstaltungstechnik. Derzeit arbeitet sie als Kulturreferentin bei der Stadt Gelsenkirchen.

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BTR Ausgabe 1 2022
Rubrik: Ausstellungen/Messen, Seite 67
von Antje Grajetzky

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