Friedensvisionen und Konzeptkunst

Das bahnbrechende Schaffen der japanisch-amerikanischen Künstlerin Yoko Ono wird in Berlin in einer großen Retrospektive gewürdigt – im Gropius Bau Berlin (bis zum 31. August) und in der Neuen Nationalgalerie (bis zum 14. September)

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Werde ich den Himmel vermissen? Werde ich die Wolken vermissen? Den Ozean? Zum Ticken eines Metronoms denkt Yoko Ono, die im Februar 92 Jahre alt geworden ist, darüber nach, was sie wohl vermissen wird, wenn sie einmal tot ist. Das Gelächter vielleicht oder die Witze? „Music of the Mind“ befreit das Werk der Künstlerin von jeder Regenbogen-Folklore und konzentriert sich ganz auf seinen Kern: den Klang, die Performance, den hintergründigen Humor.

Die klar gegliederte Schwarz-Weiß-Ausstellung im Gropius Bau Berlin ist die eine von zwei parallellaufenden Retrospektiven mit Onos Lebenswerk; die andere, partizipativere findet in der Neuen Nationalgalerie statt. Zusammen umspannen sie sechs Jahrzehnte künstlerischen Schaffens Onos und dokumentieren die visionäre Bedeutung der japanisch-amerikanischen Konzeptkünstlerin für die zeitgenössische Kunst, die eine Avantgardistin der ersten Stunde, Pionierin der Fluxus-Bewegung, unbeugsame Friedensaktivistin und eine der polarisierendsten Figuren der Kunstwelt ist.

Die Künstlerin hinter dem Mythos
Viel zu lange wurde sie auf ihre Ehe mit John Lennon reduziert. Sie habe die Beatles zerstört – dieses hartnäckige Narrativ verfolgt Ono seit den ...

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BTR Ausgabe 3 2025
Rubrik: Ausstellungen und Messen, Seite 60
von Irmgard Berner

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