billinger & schulz: «Violent Event»
«Wenn uns Leute kennenlernen, fragen sie immer, ob wir ein Paar sind.» Denn Verena Billinger und Sebastian Schulz gibt es meist nur im Doppelpack: als Choreografen. Dafür reicht ein einfaches Billinger & Schulz, alphabetisch geordnet. Das mit dem «Paar» geht eigentlich keinen was an. Nicht umsonst haben sie über die Frage an der Grenze zur Privatsphäre und mögliche Antworten an der Grenze zur Wahrheit schon ein Stück gemacht. «First Life – ein Melodram» (2013). Der Satz, «wenn uns Leute kennenlernen ...», kommt darin mehrmals vor.
Vielleicht sind sie ein Paar, vielleicht nicht, wer weiß. Auf der Bühne, in der Wirklichkeit des Theaters sind sie ja ohnehin nicht sie selbst, oder doch, oder nur teilweise?
In dieser schönen Zone, die nicht grau, sondern bunt ist, siedeln Billinger & Schulz alle ihre Performances an. Damit sind sie, auf ihre unspektakuläre Weise, weit gekommen. Bis zum Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen in der Sparte Tanz, bis zur dreijährigen Spitzenförderung des Landes und bis zur «Tanzplattform Deutschland 2016». Der Weg der beiden begann in Düsseldorf-Gerresheim. Auf dem Gymnasium weckte eine bewundernswert engagierte Lehrerin ihre Theaterlust. Kontakte zum ...
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Tanz März 2016
Rubrik: Produktionen, Seite 8
von Melanie Suchy
zürich: zürich moves!
72 Stunden dauert diese Performance. Nach den 24 Stunden von Jan Fabres «Mount Olympus» wird es der nächste Tanzkunstrekord sein. Jederzeit ist eine Pause nach eigenem Ermessen möglich, auch für Schlafkojen wird gesorgt, wenn Tino Sehgal sein Publikum als den wahren Adressaten an die Hand nimmt, wenn Ivan Monteiro in einem herrlichen Exotismus...
Man kann darüber streiten, ob die tanzbewegte Clubkultur bloß eine eskapistische Dauerparty für gesellschaftlich früh Emeritierte ist oder doch eher eine vielversprechende Parallelwelt und damit gelebte Utopie. Klar ist: Zwischen Ballermann und Berghain existieren prinzipielle Unterschiede – auch in den Musik- und Bewegungskonzepten der Besucher.
Der aus Österreich...
im april: william shakespeare
Egal, ob «Hamlet», «Othello» oder «Ein Sommernachtstraum»: Shakespeare hat auf der Ballettbühne immer Konjunktur. Umso verwunderlicher, dass sich zum 400. Todestag kein Choreograf von Rang mit dem künstlerischen Erbe des Swan of Avon im Uraufführungs-rahmen auseinandersetzt. Vorstellungen gibt es indes zuhauf, etwa beim Birmingham
Royal...
