Tänzer des Jahres: Friedemann Vogel
Ja, doch, man muss über sein Alter sprechen. Friedemann Vogel ist Anfang August 40 Jahre alt geworden, was man dem gut aussehenden Prinzen mit dem fluffigen blonden Haar kein bisschen ansieht und erst recht nicht auf der Bühne anmerkt. Gerade debütierte er als Kronprinz Rudolf in Kenneth MacMillans «Mayerling» in einer der kräfteraubendsten Partien des dramatischen Repertoires. Parallel dazu lernte er für «Kaash» den indisch getönten Barfuß-Stil Akram Khans. Diese Mischung ist einer der Vorteile, wenn man in Stuttgart tanzt.
«Ich bin körperlich so fit, wie ich selten war», sagt Friedemann Vogel: «Bewegung tut meinem Körper gut!» Dafür, dass der seit so vielen Jahren die extreme Beanspruchung so gut wegsteckt, macht der Tänzer die Waganowa-Technik verantwortlich, an die er sich von Jugend an gehalten hat. Selten hat Vogel länger als zehn, zwölf Tage Urlaub gemacht, zu der üblichen Tänzerdisziplin kommt, wenn man so viel unterwegs ist, ein hohes Maß an Eigenverantwortung: «Ich versuche immer, körperlich in Topform zu sein. Das heißt, ich mache jeden Tag das volle Training, alle Sprünge, tanze immer alles voll aus. Mental ist es manchmal schwierig, aber mein Körper muss immer ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Tänzer des Jahres, Seite 126
von Angela Reinhardt
Tattoos erzählen eine Geschichte, zeigen ein Gefühl oder sind kodierte Botschaft – eine Einschreibung mit magischen Kräften. In unserer selbstbezogenen Gesellschaft ist das Tattoo vielleicht die Vollendung des Fetischs: «o feitiço», der Zauber, ist mit dem eigenen Körper vereint, gehört zur Identität seines Trägers.
Tattoos auf Tänzerkörpern zu zeigen, ist die...
Die erstaunlichste Premiere der vergangenen Saison war «The Winter‘s Tale» von Christopher Wheeldon und Joby Talbot am Moskauer Bolschoi: Die am Royal Ballet London 2014 uraufgeführte Produktion hat zwar den Original-Aufbau und die Erzähl-linien beibehalten. Aber zugleich wurden Dutzende von Veränderungen – von szenischen Akzenten bis hin zur musikalischen...
In so mancher Produktion tragen Tänzer heute Kostüme, die aus dem 3D-Drucker kommen. Schon in wenigen Jahren dürften sie sich von ebenso künstlich hergestelltem Fleisch ernähren und Räume bespielen, in denen die Unterschiede zwischen Realität und Virtualität kaum noch erkennbar sind. Doch wie schaffen reale Körper den Übergang in die virtuelle Realität? Kann...
