Neumeier, Campos, Torres, McClain «Kaleidoskop»
Blitzlichter zucken, Scheinwerfer strahlen. Musik hämmert. Körper rotieren. Laut und wütend, bis es plötzlich still wird. Celli ertönen, begleiten die weichen Schritte der Tänzer des Coburger Landestheaters im Globe, wie sie mit Eleganz, Wut und Ästhetik David Campos‘ und Irene Sabas‘ Choreografie «Rock Requiem» interpretieren. Die getanzte Symbiose aus katholischer Totenmesse und Heavy Metal ist Programmpunkt des vierteiligen Ballettabends «Kaleidoskop» und steht hier nicht für Gedenken an Verstorbene, sondern für eine Auseinandersetzung mit dem Ich.
Schritte und Figuren des klassischen Balletts wechseln sich ab mit impulsiven Bewegungen der Moderne und verschmelzen miteinander.
Ebenfalls um die Auseinandersetzung mit dem Selbst geht es in Luis Tena Torres‘ «Horror Vacui». Eine weiß gekleidete Person steht auf der Bühne, bewegt sich pantomimenhaft. Um sie herum fast nur Leere. Nur Licht und eine überdimensionale Röhre. Ein Raum zum Verstecken? Zu musikalischem Dauerbrummen entsteht eine futuristisch anmutende Sequenz. Auch bei Mark McClains «Shards» mit Ausstattung und Kostümen von Andreas Becker ist Licht dominierend. Liebevoll anrührend vertanzt das Ensemble Doris Lessings ...
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Tanz Juli 2025
Rubrik: Kalender, Seite 36
von Maja Engelhardt
Choreograf*innen kommen und gehen, wenige erfreuen sich dauerhaften Zuspruchs. Virginie Brunelle ist eine Choreografin, die seit ihrem Durchbruch die Grenzen des zeitgenössischen Tanzes beharrlich neu definiert – und dabei die Aufmerksamkeit genießt, auf die viele Künstler*innen versessen sind. Ihrem Wunsch, das Publikum mit oftmals narrativen Stücken und Bildern...
1816 gilt als «Jahr ohne Sommer»: Ein Vulkanausbruch in Indonesien hatte große Mengen Asche in die Atmosphäre geschleudert, was erst zu Unwettern und dann zu Missernten, Hungersnöten und Seuchen in Westeuropa und Nordamerika führte. Die englische Autorin Mary Shelley urlaubte damals mit Freund*innen am Genfer See, und weil die Gruppe wegen des Wetters das Haus...
München
LIGIA LEWIS « STUDY NOW STEADY»
Plötzlich ist eine der drei Performer*innen ganz nah, blickt mich direkt an. Bevor ihr Körper zusammensackt, ihr Kopf auf meinem Arm. Schließlich löst sie sich und fügt sich wieder in den Rhythmus ein, den die anderen Performenden durch das Klopfen und Verschieben ihrer Körperteile auf Wänden und Boden erzeugen.
«study now...
