Lebensalter

Heitere Melancholie: Anne Teresa De Keersmaeker und Solal Mariotte entdecken den Chansonnier Jacques Brel für die Tanzbühne

Tanz - Logo

«Brel», das ist ein Tanzabend, der im Wesentlichen auf einer Aneinanderreihung von Liedern des weltberühmten belgischen Chansonniers und Schauspielers Jacques Brel beruht – ziemlich ungewöhnlich für eine Arbeit von Anne Teresa De Keersmaeker. Ebenso ungewöhnlich wie der Umstand, dass die Choreografin, die im Oktober auch mit dem «Praemium Imperiale» (gehandelt als Nobelpreis der Künste) ausgezeichnet wurde, gemeinsam mit dem 40 Jahre jüngeren französischen Tänzer Solal Mariotte für den Abend verantwortlich zeichnet.

Und schließlich: Die Chansons werden hier häufig ganz unmittelbar durch Bewegung illustriert. Man hat es mit Theater und Tanz gleichermaßen zu tun.

Ungeschminktes Pathos
So gesehen werden in «Brel» gleich drei Generationen porträtiert: die des legendären Sängers, der 1929 zur Welt kam, die der arrivierten Choreografin, die 1960 geboren wurde, und schließlich die des Nachwuchskünstlers Mariotte, Jahrgang 2001. Letzterer war im Übrigen bereits ein erfolgreicher Breaker, bevor er seine Ausbildung bei P.A.R.T.S. in Brüssel begann und später in De Keersmaekers Compagnie Rosas in «Exit Above» (tanz jb/24) mit seiner Bühnenpräsenz imponierte. Zugleich ist er aber auch ein ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz November 2025
Rubrik: Produktionen, Seite 10
von Pieter T’Jonck

Weitere Beiträge
Marco da Silva Ferreira «F*cking Future»

Einzelne Beats, irgendwo zwischen Echolot und Herzschlag. Die acht Tänzer*innen schreiten, schlendern, stapfen über den schimmernden Boden, die Fußspitze immer voran, bevor der ganze Fuß folgt. Am Ende jeder der fließenden, rollenden Bewegungen steht ein Ruck, ein Störmoment, der diesen Figuren etwas Roboterhaftes verleiht. So entwickelt sich dieser Marsch immer...

Geschenkte Gäule

Klaus-Michael Kühne, mit einem Vermögen von 38,9 Milliarden Dollar der aktuell zweitreichste Deutsche, ist stolzer Hanseat. Und Opernfan. Weil Kühne das (auch vom Hamburg Ballett genutzte) Opernhaus im Hamburger Zentrum nicht gefällt, will er der Stadt ein neues Gebäude schenken. Schon 2022 ging der Unternehmer mit diesen Plänen an die Öffentlichkeit, die Politik...

Vorschau tanz 11/25

robozee
Nach 50 Jahren muss der Hip-Hop langsam erwachsen werden. Sagt Robozee aka Christian Zacharas, einer der wichtigsten Hip-Hop-Choreografen der Republik. Ein Porträt

anders hellström
Back to the roots – das gilt für den Schweden, dessen Tanzkarriere über Hamburg, Frankfurt, Leitungsjobs in Göteborg und Den Haag nun wieder an den Ausgangspunkt zurückführt:...