Glanzlicht des Jahres: Staatsballett Berlin

Berlin schillert: Das Staatsballett Berlin ist ebenfalls ein «Glanzlicht 2024/25». Eine rundum überzeugende Saison

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Knapp zwei Jahre ist er im Amt und schon mit einem wahren Goldregen überschüttet: Christian Spuck und das von ihm geleitete Staatsballett Berlin eilen geradezu von einem Erfolg und einer Ehrung zur nächsten. Begonnen hat das bereits im vergangenen Jahr, als das Staatsballett Berlin in der Kritikerumfrage von tanz zur «Compagnie des Jahres» gekürt wurde – und Weronika Frodyma zur «Tänzerin des Jahres», für ihre Rolle in der ersten großen Uraufführung Spucks in Berlin, dem Flaubert-Ballett «Bovary». Seitdem geht es so weiter.

Seien es nun die alten Großmeister, die Spuck ans Haus geholt hat, William Forsythe, Ohad Naharin und jetzt, kurz vor Ende der Spielzeit, Jiří Kylián. Oder die Großen der nächsten Generation, zu der der 55-jährige Spuck selbst zählt, sowie Crystal Pite, Marcos Morau (von dem die erste große Uraufführung in der kommenden Spielzeit erwartet wird) und die von ihren Berliner Fans geradezu kultisch verehrte Sharon Eyal: Jede Produktion war hervorragend gewählt und ebenso hervorragend programmiert. Denn auch das, die richtige Zusammenstellung, ist ja eine Kunst für sich. Dazu eine Auslastung, von der das Berliner Ballett in früheren Jahren nicht einmal hätte träumen ...

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Tanz Jahrbuch 2025
Rubrik: The winners are, Seite 118
von Michaela Schlagenwerth

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