Dominoeffekt
Es war 2009, als das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) den Tanz mit einer besonderen Förderung bedachte. Herausragende frei arbeitende Choreograf*innen und Ensembles sollten über drei Jahre gefördert werden – für mehr Planungssicherheit, um sich eine Struktur aufbauen zu können, um sich weiter zu professionalisieren. Eine großartige Idee, um die Szene zu stärken. Diese sogenannte Spitzenförderung wurde wenig später ausgeweitet auf die Bereiche Theater und Performance und Kinder- und Jugendtheater. Dem Ansatz wurde bundesweiter Modellcharakter nachgesagt.
Nun aber bröckelt diese Förderarchitektur gewaltig. Die Freie Szene in NRW ist in Aufruhr. Es droht eine Reduzierung der Fördermittel um 50 Prozent.
Akut betroffen sind die Bereiche Theater sowie Kinder- und Jugendtheater. Der aktuelle Förderzyklus endete gerade im Juni. Eine erneute Ausschreibung war lange mit einem Fragezeichen versehen. Über Monate wussten die Künstler*innen nicht, ob und wie es weitergehen würde. Anfang Mai wurden erste Planungen aus dem Ministerium publik, mit drastischen Kürzungen und Neustrukturierungen. Nach massivem Druck wurde nachjustiert, nun heißt es: Bei der Spitzenförderung Theater bleibt die Höhe der ...
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Tanz Juli 2025
Rubrik: Praxis, Seite 62
von Sarah Heppekausen
Wenn eine Schulklasse vom Frontalunterricht zur Gruppenarbeit wechselt, wird das Klassenzimmer umdekoriert. Die bis dato auf die Lehrkraft ausgerichteten Tische und Stühle werden umgestellt, es bilden sich kleine Haufen und Verknotungen, und nach ein paar Stunden hat sich das chaotische Durcheinander in eine neue Ordnung verwandelt. Wer dann an einem fremden Platz...
GRENZGÄNGER
Vielfalt ist das Markenzeichen der zeitgenössischen Tanzszene. Nur folgerichtig, dass Arte passend zu den Sommerfestivals eine Dokumentation mit Ausschnitten aus Werken von drei herausragenden Vertreter*innen präsentiert, gedreht von Andreas Morell, der zuletzt John Neumeier porträtierte. Milla Koistinen, Arno Schuitemaker und Jefta van Dinther gehören...
München
LIGIA LEWIS « STUDY NOW STEADY»
Plötzlich ist eine der drei Performer*innen ganz nah, blickt mich direkt an. Bevor ihr Körper zusammensackt, ihr Kopf auf meinem Arm. Schließlich löst sie sich und fügt sich wieder in den Rhythmus ein, den die anderen Performenden durch das Klopfen und Verschieben ihrer Körperteile auf Wänden und Boden erzeugen.
«study now...
