Davidson, Casquilho, Arqués, Dos Santos «Four Seasons Recomposed»
Vorpommern ist instagrammable. Wälder im Gegenlicht, Tänzer*innen in Zeitlupe, nackte Füße auf Moosboden führen zu suggestiven Streicherklängen ein in die «Four Seasons» am Mecklenburgischen Staatstheater. Eine kluge Entscheidung, Videos des ehemaligen Berliner Staatsballett-Tänzers und heute als Fotograf und Filmemacher aktiven Olaf Kollmannsperger den einzelnen Jahreszeiten voranzustellen: Die Passagen sind der verbindende Link zwischen vier Choreografien, die zwar thematisch auf einer Linie bleiben, ästhetisch aber deutliche Unterschiede aufweisen.
Das Bewegtbild also hält zusammen, was auseinanderstrebt, freilich um den Preis einer dekorativen Anmutung – was über die Leinwand flimmert, ist vor allem schön. Das passt immerhin zu Max Richters Musik: Dessen Vivaldi-Bearbeitung «Four Seasons Recomposed» ist hochästhetisch, versandet aber im Bemühen, Klassik als Clubmusik zu verstehen.
Im Juni hatte der Schweriner Intendant Hans-Georg Wegner Ballettdirektorin Xenia Wiest überraschend wegen «Verstößen gegen Pflichten ihres Arbeitsvertrags» freigestellt, Nachfolger wurde der bisherige Ballettmeister Jonathan dos Santos. «Four Seasons Recomposed» ist dessen erster Aufschlag als ...
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Tanz Januar 2025
Rubrik: Kalender, Seite 44
von Falk Schreiber
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