CD, DVD, Buch tanz 11/25

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CD des Monats
SLAWISCHE TÄNZE
Etwas in der Art der «Ungarischen Tänze» von Johannes Brahms wurde gefordert. Kein Problem für Antonín Dvořák – im Auftrag seines Verlegers komponierte der noch verhältnismäßig unbekannte Tscheche innerhalb kürzester Zeit seine «Slawischen Tänze», die am Ende ganz anders waren als die seines prominenten Kollegen, eben nicht auf volkstümlichen Vorlagen fußend, sondern ganz eigen und dennoch so slawisch wie möglich.

Schon die Klavierfassung seines Opus 46 war ein Kassenschlager.

Orchestriert eroberten die Tänze vor allem die Konzertpodien der Welt, während sie sich auf der Bühne eher rar machten. Eigentlich verwunderlich, angesichts von Dvořáks rhythmischer Raffinesse: Er scheint sich zu wiederholen, und doch gerät ihm jede Reprise eines Themas anders. Das macht die Kompositionen komplex, obwohl sie ganz einfach erscheinen.

Sir Simon Rattle, durch seine Frau, die Mezzosopranistin Magdalena Kožená, mit dem Slawischen bestens vertraut, kostet jede Verzögerung nuancenreich aus, damit die Tschechische Philharmonie am Ende jedes Tanzes einen umso effektvolleren, ja, man könnte fast sagen: halsbrecherischen Spurt hinlegen kann, egal, ob es sich nun um einen ...

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Tanz November 2025
Rubrik: Medien, Seite 50
von

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