Aszure Barton, William Forsythe «Slow burn»

Hamburg

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Orange. Zuletzt waren Aszure Bartons Stücke geprägt von dunklen Farben, aber «Slow Burn», ihre erste Arbeit am Hamburg Ballett, ist getaucht in ein vielschichtiges Orange: ein bisschen dunkler bei den Kostümen (Michelle Jank), ein bisschen heller bei der Bühne (die Choreografin mit Jank und Tanja Rühl), flirrend beim Licht (Rühl). «Für mich symbolisiert die Farbe Orange Freude», erklärt Barton im Programmheft. «Diese Farbe spricht mich an, sie ist lebendig, voller Energie und vermittelt ein Gefühl von Wärme.» Freude, Energie, Wärme.

«Slow Burn» ist ein Stück, das Spaß an Bewegung und Gemeinschaft ausdrückt. Und Spaß daran, Regeln zu dehnen, umzuinterpretieren, zu brechen.

Das Hamburg Ballett verfolgt unter Demis Volpis Intendanz das Ziel, Zeitgenössisches mit Tradition zu versöhnen, und Barton zeigt, wie die Versöhnung nicht nur intellektuelle Aufgabe ist, sondern auch Spaß. «Slow Burn» besitzt klassische Elemente, mehr als in älteren Stücken dieser Choreografin, aber sie sind nur angedeutet, als Teil einer größer angelegten Lust am Körper, die auch Ahnungen von fernöstlichem Tanz zulässt, Dekonstruktion, Tanztheater, Revue. Während sich die Choreografie besonders für die ...

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Tanz Januar 2025
Rubrik: Kalender, Seite 40
von Falk Schreiber

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