Abwesende Körper

Wie erleben Künstler aus dem Nahen Osten die aktuelle Situation und wie reagieren sie auf die Konflikte?

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Mit Rabih Mroué, Omar Rajeh und Arkadi Zaides haben wir drei Künstler aus dem Libanon und Israel nach ihren Strategien künstlerischen Handelns gefragt. Vor dem Hintergrund der Konfliktlinien im Nahen Osten und den Debatten in Deutschland und Europa zu Antisemitismus, Kolonialismus und Rassismus nehmen sie radikal individuelle, kritische Positionen ein, die uns helfen, jenseits von ideologisch geprägten unverrückbaren Standpunkten Wege der Reflexion und Kommunikation zu finden.

Nur in der Differenzierung von individuellen Positionen erschließt sich ein Blick auf eine kosmopolitisch geprägte Gesellschaft, die durch die Identitätsdiskurse von Religion, Ethnie oder Nationalismus das Potenzial eines offenen Gesellschaftmodells verliert. Exemplarisch verweigern sich alle drei Künstler einer orientalisierenden, fremdbestimmten Definition. Dabei wird deutlich, dass Europa und vor allem Deutschland gut daran täten, eigene Perspektiven zu reflektieren und neue Debattenräume zu eröffnen.

Zu Beginn ein Bild: Der Nachtclub «B 018» im Hafengebiet von Beirut, errichtet über der ehemaligen Quarantäne-Station aus der französischen Protektoratszeit. 1975, als der libanesische Bürgerkrieg begann, ...

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Tanz Juni 2024
Rubrik: Positionen, Seite 52
von Johannes Odenthal

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