wahrheit
Het Muziektheater, Amsterdam, Juni 2015: «Cool Britannia» heißt das neue Programm, das der Chef von Het Nationale Ballet, Ted Brandsen, für seine Kompanie bestellt hat. Natürlich bei drei englischen Gentlemen: den Choreografen Wayne McGregor, David Dawson und Christopher Wheeldon. McGregor importiert «Chroma» aus London, die beiden anderen steuern Uraufführungen bei. Wheeldons Beitrag heißt «Concerto Concordia», interpretiert das Konzert für zwei Klaviere in d-Moll von Francis Poulenc. Der Choreograf selbst hat freilich keinerlei Anlass zu Molltönen.
Denn der Artistic Associate des Royal Ballet in London ist gerade für seine Shakespeare-Adaption «The Winter‘s Tale», 2014 für die königliche Truppe entworfen, mit dem Benois de la Danse ausgezeichnet worden, in der Kategorie «beste Choreografie». Er erscheint angemessen stolz zu unserem Treffen: «Eine riesige Ehre für mich! Aber ich kann nicht zur Preisverleihung nach Moskau fliegen, weil ich hier in den Proben stecke, und die Arbeit geht nun mal vor.» Nicht nur Wheeldon, auch der Komponist Joby Talbot ist für die Produktion mit einem Benois ausgezeichnet worden. Wie kriegt man eine derart erfolgreiche Uraufführung zustande? «Mit ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Jahrbuch 2015
Rubrik: Wahrheit, Schock, Nervenkitzel, Seite 55
von Sander Hiskemuller
In Irland spielt Landschaft traditionell eine wichtige Rolle in allen Kunstformen. Immer wird das Verhältnis zwischen äußerer, physikalischer und innerer, emotionaler Landschaft befragt. Landschaften als Umgebung, egal ob ländlich oder urban, können schöpferisch beflügeln, aber auch lähmen. Die in Dublin wohnende schwedische Choreografin Maria Nilsson Waller...
In einem Interview zu meinem letzten Stück «Now I Lay Me Down» fragte mich die Gesprächspartnerin: «Holen Sie mit Ihren Arbeiten in lichtlosen Räumen durch die Hintertür die Große Oper zurück?» Ich war total verblüfft, verstand zunächst gar nicht, warum eine musikalische Performance – in dem Fall ohne Gesang – in einem lichtlosen Raum «Große Oper» sein sollte:...
Die Tänzerin und Choreografin hat sich schon länger einen Namen gemacht, vor allem in Japan und im asiatischen Raum. Aber auf dem internationalen Parkett ist sie ein Neuling, wobei die Auszeichnungen, die sie in letzter Zeit bekommen hat, künftig hilfreich sein dürften. Un Yamada hat eine Ausbildung in Gymnastik, Ballett und Butoh vorzuweisen. Klein von Statur,...