Thomas Noone «All our Stories»
Kanzler Friedrich Merz sieht «Probleme im Stadtbild»: Fremde, Zugezogene, Migrant*innen. Und Thomas Noone choreografiert mit «All our Stories» am Theater Osnabrück einen Abend, der diese Fremdheit in abstrahierte Bewegung übersetzt. Von der Idee her könnte das ein politischer Kommentar sein, verharrt dann aber doch in einer weniger scharfen Ankommenssymbolik. Das örtliche Tanzensemble versucht also, sich an einem Nichtort in die Gemeinschaft einzufinden, merkt, dass der Platz begrenzt ist und schafft am Ende die Integration.
«Manchmal zieht die Liebe in ein neues Land, oder wirtschaftliche Schwierigkeiten treiben uns zu einem Ortswechsel, und in manchen Fällen zwingen Krieg, Konflikte und Verfolgung die Menschen an einen neuen Ort», heißt es im Programmheft – das umschreibt differenziert die unterschiedlichen Motivationen, weswegen man sich von A nach B bewegt. Und das Osnabrücker Ensemble wäre durchaus in der Lage, diese Unterschiede zu performen: Gerade die Männer haben sich hier sehr divers zusammengefunden, mit Tänzern wie dem hochgewachsenen, blondlockigen Richard Nagy, dem muskulösen Bojan Micev oder Luigi Imperato, der sein Spiel mit ruhiger Ironie zu erden versteht. ...
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Tanz Dezember 2025
Rubrik: Kalender, Seite 36
von Falk Schreiber
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