Susanne Linke
Susanne Linke ist wahnsinnig ehrlich und kein bisschen in sich selbst vernarrt. Dem Herausgeber ihrer großformatigen ersten Monografie Schritte verfolgen, Norbert Servos, legt sie in zahlreichen Sitzungen das Leben einer großen Lady des deutschen Tanzes aus. Man liest mit Respekt und in aufsteigender Linie ein freies Leben ohne Abschließendes und ahnbares Ende. Susanne Linke (© Bettina Stöss) ist für heutige Tänzer und Choreografen eine erste und letzte, weil grundehrliche Verbindungslinie zwischen Dore Hoyer und der Postmoderne.
Mit erstaunlicher Geradlinigkeit rekapituliert sie eine schwere Kindheit, die ihr aufgrund einer Meningitis verwehrte, richtig hören und damit sprechen lernen zu können. Tanz war zuerst Flucht und Freiheit, später auf Einladung von Dore Hoyer das Mittel der Arbeit an sich selbst und zur Transzendenz «aus alltäglicher Not», wie Norbert Servos schreibt. Also notwendige, konzentrierte Kunst, Widerstand gegen sich selbst, ein Kampf, der heute die Bewunderung vor allem der Generation findet, die weit entfernt von «Tradition» aufwächst. Ihre Arbeit macht sie sogar in Tagebüchern transparent, die sie freimütig überließ. Nach Themen geordnet, versuchen sieben ...
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Würden Sie dieser Mannschaft den Sieg zutrauen? Beherrschen die Tänzer des English National Ballet die Kunst des Dribbelns weniger, die des Trippelns besser? Christoph Bausenwein erklärt auf den nächsten Seiten, warum der Fußball vom Tanz abstammt. Der Tanz erinnert sich seines kleinen Bruders anlässlich des Kulturprogramms zur FIFA WM in Deutschland. André Heller...
Zuweilen muss selbst außergewöhnliches künstlerisches Talent einen Umweg einschlagen. Lin Hwai-min, geboren im Frühjahr 1947 in Chiayi auf der Insel Taiwan, war zwanzig und galt als ein hoffnungsvoller Schriftsteller, als er seine Heimat mit einem Literaturstipendium Richtung USA verließ. Er veröffentlichte einen Erzählband, dessen Titelstory, «Cicada», in...
“Tu non mi perderai mai“ – “You‘ll never lose me“ is the title of the new solo by Raffaella Giordano/Sosta Palmizi, created with the intention of translating with movements “in space [...] the words which resound in time,“ particularly the ones contained in the biblical “Song of Songs.“ One would never suspect this inspiring sub-text if Giordano herself didn‘t...

