Rituale: Frank Willens
Hallo Freunde, ich hatte keinen Glücksbringer (außer dass ich ständig und überall Einkaufslisten finde, auf der Straße, in Läden, in der -S-Bahn – und die als Zeichen des Universums nehme, dass alles okay ist), also ich hatte keinen Glücksbringer … bis ihr diese Anfrage rumgeschickt habt.
Ich kommuniziere seit einer Woche, tatsächlich seit dem Tanzkongress in Hellerau, viel mit den Bäumen. Und gestern, als ich auf Tour in Bordeaux war, hat ein Baum mich zu sich gerufen.
Ich bin über das Feld gelaufen – und direkt neben dem Baum lag dieses Metall-Stück, das mich auf verschiedenen Ebenen anspricht. Ich mag die Banalität des Objekts. Es ist an sich nichts Besonderes. Soll mich also daran erinnern, dass alles bedeutend sein kann, wenn der Kontext stimmt, wenn wir es als bedeutend wahrnehmen und daran glauben. Das Objekt hat die Form der Ewigkeit mit zwei Lücken. Klingt total dumm, aber das ist das Jetzt für mich, der Moment, wenn wir wirklich präsent sind – eine Lücke in der Ewigkeit. Das ist auch der Tanz. Und das, was ich zu verkörpern versuche, wenn ich auf die Bühne gehe (und überhaupt durchs Leben): ein absolutes Dasein, eine Präsenz, die ansteckt, die so stark ist, dass sie ...
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Tanz Jahrbuch 2019
Rubrik: Glücksbringer, Seite 23
von
Sie hat keine Scheu vor politischer (Tanz-)Geschichte, vor der brodelnden Gegenwart schon gar nicht. Eva-Maria Schaller, ausgebildet an der Ballettschule der Wiener Staatsoper und bei Codarts in Rotterdam, ist zeitgenössische Tänzerin – etwa bei Emio Greco, Itzik Galili, Anouk van Dijk. Außerdem choreografiert sie, unterrichtet Countertechnique und nähert sich mit...
Er hat unendlich lange, schöne Beine und die perfekten Proportionen für einen Danseur noble. Rein körperlich erinnert der 18-jährige -Gabriel Figueredo eher an die außergewöhnliche Langgliedrigkeit einer Birgit Keil als an die vielen kompakten männlichen Springwunder, die Beine wirft er so mühelos weit hinauf wie einst Sylvie Guillem. Aber der Brasilianer...
In ganz anderer Mission unterwegs, trifft man am Bühneneingang der Dresdner Semperoper per Zufall: den diesjährigen Gewinner des «Erik-Bruhn-Preises» für Choreografie, Kristian Lever. Ein paar Stationen im Schnelldurchlauf: Geboren in London, aufgewachsen in Helsinki, ausgebildet in Moskau und an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden – «totaler Augenöffner...
